Elisabeth-Fenster für den Dom

Schüler der Edith-Stein-Schule schufen ein Kunstwerk für den Erfurter Dom


Schüler der Edith-Stein-Schule schufen ein Kunstwerk für den Erfurter Dom

Pressemitteilung der Edith-Stein-Schule Erfurt:*


Eine in erdigen Tönen und kräftigem Rot gehaltene Menschengruppe mit von Leid gezeichneten Gesichtern wendet sich hilfesuchend an eine große Gestalt. Die Suchenden werden vom Bordeauxrot und Lila der schlichten Kleidung der Gestalt gewärmt. Während hinter der Hauptfigur Feuer lodert, hält sie Brot und Rosen in ihrem Gewand. Diese strahlen auch in einem Weiß, wie es sich auch über den Horizont erhebt.


"Mir kam es bei der Darstellung der Elisabeth darauf an, sie nicht als unerreichbares Vorbild mit Heiligenschein darzustellen. Sie ist vielmehr jemand, der auf gleicher Ebene mit den Menschen verkehrt und gleichzeitig in Verbund mit einer Kraft steht, die nicht menschlich ist", erläutert Caroline Scheel, die als Künstlerin und angehende Abiturientin der Edith-Stein-Schule ein 4x3 m großes Glasfenstervlies für den Dom entworfen hat.


Entstanden ist das Vlies aus einem Kunstprojekt der Edith-Stein-Schule, das von der Kunstlehrerin Sabine Heinrich geleitet wurde. Sabine Heinrich kommt damit einer Bitte der Domgemeinde und deren Gemeindereferentin Cordula Hoerbe nach, anlässlich des Elisabeth-Jahres die Fensteraussparungen im Querschiff neben dem Triangelportal zu gestalten. Auf die Initiative von Sabine Heinrich fand sich eine Gruppe interessierter Schülerinnen, die gemeinsam unterschiedliche Ideen entwarfen und analysierten.


Alle begeistert überzeugt hat dann schließlich die Idee von Caroline Scheel, die sich bei ihren Entwürfen unter anderem mit Bildern aus der Elisabeth-Galerie auf der Wartburg auseinandergesetzt hat, die Moritz von Schwind gestaltet hat. "Ich wusste von vornherein, was mir wichtig ist und was ich wollte. Es geht mir nicht um die Darstellung eines konkreten Geschehens. Die Rosen beispielsweise sind Symbol und Zeichen, weniger Teil einer Handlung", beschreibt Caroline Scheel den Prozess ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Elisabeth-Thema.


Ü;berzeugt von diesen Grundideen ging die Gruppe an die Arbeit, wobei die Durchführung des umfangreichen Projektes schnell zeigte, dass hier ein enormer Kraftakt zu meistern war.


Will Kunst studieren: Caroline Scheel

Allein die farbliche Gestaltung der vier dreimeterlangen Glasvliesbahnen erforderte von allen Beteiligten eine Menge Erfindungsreichtum. So erwies es sich als schwierig die Bilder auf dem Boden zu malen, weil auf dem Vlies die Acrylfarbe in alle Richtungen verfloss und es für die Künstler nicht genügend Zugangsmöglichkeiten zu den Bildern gab. Deshalb hängten die Schüler das Bild im Flur der Schule auf. Damit war gesichert, dass die Farbe nur nach unten floss. Mit Latex und Küchenpapier konnten diese Fließerscheinungen korrigiert werden.


Spätestens bei der Auseinandersetzung mit diesen Schwierigkeiten wurde deutlich, dass die Ausgestaltung des Bildes sehr viel Zeit mehr als geplant in Anspruch nehmen würde. Aber hier zeigte sich bei Caroline Scheel, die nach ihrem Abitur Kunst studieren möchte, eine Unbeirrbarkeit, die sicherlich auch für Elisabeth nicht untypisch gewesen ist. "Sie tat das, was sie für richtig hielt. Sie hat ihre königliche Existenz aufs Spiel gesetzt, um so viel abzugeben, wie sie nur konnte", unterstreicht Caroline ihre Faszination für Elisabeth.


Stefan Borrmann



*Die Verantwortung für den Inhalt der Pressemitteilung liegt beim oben angeführten Absender



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