Einladung des besiegten Bischofs angenommen

Schweizer Gewinnerin des ARD-„Klein gegen Groß“-Glockenduells mit Bischof Neymeyr besucht die Gloriosa im Erfurter Dom

Bild: Peter Weidemann; In: Pfarrbriefservice.de

Am kommenden Wochenende erhält die Gloriosa im Erfurter Dom gleich zweimal Besuch von einer noch sehr jungen Glockenexpertin. Dabei handelt es sich um Annika Fischer aus der Schweiz.

Es ist knapp zwei Jahre her, dass das damals zehn Jahre alte Mädchen den Erfurter Bischof in der ARD-Fernseh-Show „Klein gegen Groß“ herausgefordert hatte. Annika behauptete, dass sie Kirchenglocken aus der ganzen Welt allein an ihrem Klang erkennen könne und darin besser sei als Ulrich Neymeyr. Für den Bischof wiederum war es eine Ehrensache, die Herausforderung anzunehmen. Schließlich hängt in der Glockenstube seiner Bischofskirche die größte freischwingende mittelalterliche Glocke der Welt, eben die Gloriosa.

Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Annika erwies sich im Glockenklang-Duell kirchturmhoch überlegen und verwies den Bischof klar auf den zweiten Platz. Eine beeindruckende Leistung, fand auch Bischof Neymeyr und lud Annika und ihre Familie noch in der Sendung zur Erfurter Bistumswallfahrt ein, einer von wenigen Gelegenheiten im Jahr, bei der die wertvolle und schutzbedürftige Gloriosa läutet, die in diesem Jahr 525 Jahre alt geworden ist.

Und jetzt ist es soweit: Am Samstag, 17. September, heißt Bischof Neymeyr Annika und ihre Familie in Erfurt willkommen und begleitet sie bei einer exklusiven Führung durch Glockenwart Uwe Kramer zur Glockenstube der Gloriosa, hoch über dem Erfurter Domplatz. Was auch immer Annika für die Reise einpackt, Ohrenschützer sind auf jeden Fall dabei. Denn wenn die Gloriosa am Sonntag gegen 10.50 Uhr den Gottesdienst der Erfurter Bistumswallfahrt einläutet, wird Annika erneut in der Glockenstube stehen und die Gloriosa in Aktion erleben.

Freilich muss sich Annika sputen, sobald der letzte Glockenschlag getan ist. Denn sie ist nicht nur Glockenfan, sondern auch begeisterte Ministrantin und wird gemeinsam mit ihrem Bruder Julian und vielen anderen Ministrantinnen und Ministranten in der Wallfahrtsmesse dienen. An deren Ende stellt Bischof Neymeyr sie der Wallfahrtsgemeinde vor. Solche Siegerehrungen erlebt man auch nicht jeden Tag.