
Vor dem Anspruch steht der Zuspruch Gottes. Darum beginnt der zweite Tag mit einem Pontifikalamt im Dom. "Wir empfangen, was wir sind, damit wir werden, was wir empfangen: Leib Christi"
In der Brunnenkirche geht es für alle weiter. Hier sollen drei Impulse aus den Themenbereichen Kunst, Leid und Kirchenjahr
gegeben werden.

Für ein kleines Schwätzchen ist aber noch genug Zeit.
Auch dafür, die kleine Ausstellung im Chorraum zu besichtigen. Kinder aus Heiligenstadt hatten Bilder gemalt und Texte geschrieben, wie sie sich den Himmel vorstellen.
Da gab es einiges zu entdecken.
Als alle sitzen, kann es losgehen.
Den ersten Impuls gibt der Thüringer Maler und Grafiker Gert Weber: "Wahre Kunst ist beseelt und entwickelt beim Betrachter eine Kraft, die
berührt und abseits von kurzer Wahrnehmung (also Dekoration) tiefere
Schichten unseres Bewusstseins erreicht und bleibende Eindrücke
hinterlässt. Dabei passieren Dinge, die mit Worten nicht zu erklären sind. (...) Wir brauchen die Kunst, um uns auf diese Weise unserer Bestimmung hin zu Gott und dem Himmel bewusst zu werden." - Den ganzen Vortrag lesen
Der Erfurter Moraltheologe Prof. Josef Römelt referierte im Sitzen und ließ die Ü;berschrift seines Impulses mit einem Fragezeichen enden: Mit dem Himmel beschenkt - auch im Leid? 
"Sicherlich, als Christen sind wir gewohnt, davon auszugehen: der Glaube
ist gerade dafür da, in der Last des Alltags ein wenig Kraft zu
schenken. (...) Doch spricht das Leben häufig eine andere Sprache."

"Und hier den Glauben tatsächlich als Hilfe zu erleben, das ist gar nicht
so einfach. Ja, es kann so weit kommen, dass der Glaube selbst zur Last
wird: Er spielt so eine heile Welt vor. (...) Wenn wir ehrlich sind, dann ist uns die Glaubenserfahrung häufig nur als
Sehnsucht zugänglich. Wir sehnen uns danach, aus dem Glauben Kraft zu
bekommen. Und doch ist diese Sehnsucht etwas sehr Kostbares. Sie genügt,
um dem Leben einen kleinen Halt zu geben - einen Halt, der nicht alle
Probleme löst, der aber den weiteren Weg möglich macht." (Das Foto zeigt Johannes unter dem Kreuz Jesu. Skulptur in der Brunnenkirche)
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Dr. Annegret Beck, Leiterin des Marcel-Callo-Hauses in Heiligenstadt und in der Erwachsenenseelsorge tätig, interpretierte das Mottes des Pastoraltages auf das Kirchenjahr hin - und umgekehrt: "Was haben der Himmel Gottes und das Kirchenjahr miteinander zu tun?
Zunächst einmal scheint diese Frage so simpel zu sein, dass man sie sich
kaum zu stellen wagt: Ohne den Himmel kein Kirchenjahr.
(...) Wenn wir mit dieser Wirklichkeit unseres Glaubens, der den Himmel
untrennbar einschließt, nicht nur unser eigenes Leben tränken wollen,
sondern auch das derer, die uns anvertraut sind, dann sollten wir das
vor uns liegende Jahr nutzen, um in jedem Fest aufzuschließen, was der
Himmelsglaube für unser Leben bedeutet. Wer weiß, wie reich uns das
beschenken kann. Uns und alle in unserem Land."
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Eine Menge Stoff, der erst einmal sortiert werden wollte...
...in so genannten Murmelgruppen. Die eine oder andere Gruppe traf sich im Freien. Da rauchten nicht nur die Köpfe.
Bei der Podiumsdiskussion war wieder Konzentration gefragt.
.....

Für Alfons Rogge, den Vorsitzenden des Katholischen Gehörlosenvereins "Eichsfeldia", wurden die Wortbeiträge in Gebärdensprache gedolmetscht.
Natürlich wurden nicht nur Seele und Geist mit Nahrung versorgt. Im Bildungshaus St. Martin sorgten Frau Weidemann und das Team des Seelsorgeamtes für die hungrigen Delegierten. 
Wer arbeitet schon gern mit leerem Magen.
In den Workshops liefen gewissermaßen die inhaltlichen Fäden zusammen und sollten zu starken Seilen gedreht werden. Daran können sich alle im Bistum Erfurt in den nächsten Jahren in der Seelsorge und im Gemeindeleben festhalten.
Und hier liefen die organisatorischen Fäden zusammen: Anne Rademacher, Referentin des Seelsorgeamtes, und ihr Chef, Domkapitular Gregor Arndt. Schwung ins Bistum zu bringen, kann manchmal ganz schön müde machen. Aber es hat sich gelohnt!
Kann man mehr wollen?
Einfach himmlissch: Teil
I der Foto-Impressionen
Text und Fotos: Peter Weidemann / BistumsPressedienstErfurt
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