Eine nicht alltägliche Priesterweihe

Bischof Joachim Wanke weihte erstmalig einen verwitweten Diakon zum Priester für das Bistum ERfurt: Bernhard Drapatz

Erfurt (BiP/mm). Erstmalig wurde jetzt mit Bernhard Drapatz ein verwitweter Thüringer Katholik durch Bischof Dr. Wanke zum Priester geweiht. Der 64jährige Erfurter, Vater von vier erwachsenen Kindern, dessen Ehefrau 2008 verstorben ist, sprach am 14. Juli 2012 im Beisein einer großen Festgemeinde, darunter auch seine Enkel, im Mariendom das "Adsum! - Hier bin ich!"

Nach Handauflegung sowie Salbung durch den Bischof und dem vorausgegangenem Gesang der Allerheiligenlitanei, in der besonders die Thüringer Heiligen sowie selige Vorbilder des Weihekandidaten Erwähnung fanden, erhielt Drapatz seine Sendung in die Gemeinde. Wie der Bischof und die geistlichen Begleiter des Neupriesters so legten auch alle anwesenden Priester des Bistums dem neuen Presbyter die Hände auf und beteten um Gottes Beistand für seinen Dienst.

In seiner Predigt würdigte Bischof Dr. Wanke das bisherige familiäre, berufliche und kirchliche Leben des Neupriesters, der im Vorjahr zum Diakon geweiht worden war und sich zuvor bereits über 35 Jahre als engagierter Diakonatshelfer in der Severigemeinde und ihren "Filialen" eingebracht hat. Der Bischof erinnerte die Festgemeinde daran, dass die Kirche das Zeichen der Gegenwart Gottes unter den Menschen ist. Jeder Einzelne und jede Gemeinde, vor allem aber der Priester habe den Auftrag Jesu, das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden. "Kirche lebt in und durch Christus. Wir Menschen sind dennoch nicht unbeteiligt", betonte Wanke und drückte nochmals seine große Freude über diese nicht alltägliche Priesterweihe aus.

Bernhard Drapatz, der zukünftig als Domvikar in Erfurt seelsorgliche Aufgaben übernimmt, feierte am Tag nach der Priesterweihe in seiner Heimatpfarrei St. Severi die Primiz. In seiner Festpredigt wies Pfarrer i.R. Franz-Josef Wokittel, der lange Jahre in Severi gewirkt hatte, darauf hin, dass auch der Namenspatron dieses Gotteshauses einst Familienvater und Handwerker war, ehe ihn die Gemeinde zu ihrem Vorsteher und Bischof erwählte.

Michael Meinung


Siehe auch: Mit Gottvertrauen. Bernhard Drapatz im Porträt