Ein Glückwunsch aus Thüringen für den Papst

Erklärung von Bischof Dr. Joachim Wanke zum 25-jährigen Amtsjubiläum von Papst Johannes Paul II.

Papst Johannes Paul II. feiert am 16. Oktober sein 25-jähriges Amtsjubiläum. Dazu aus Thüringen ein herzlicher Glückwunsch!


Wenn auch erst die Zukunft die Bedeutung seines Pontifikates in rechter Weise würdigen kann, darf man heute schon sagen: Dieser Papst hat das Gesicht Europas, ja der Welt verändert.


Der Beitrag des Papstes zum Fall der Mauern zwischen Ost und West ist unbestritten. Wir Katholiken der ehemaligen DDR sind dem Papst dafür besonders dankbar.


Als Pole, der den Nationalsozialismus erlebt hatte und im Kommunismus leben musste, weiß er, wie Menschen unter Diktaturen leiden. Auch darum hat er allen Ideologien, die den Menschen manipulieren, eine Absage erteilt und Diktatoren ins Gewissen geredet. Aber die eigentliche Wurzel seines Handelns sind der tiefe Gottesglaube des Papstes und sein darauf gründendes Menschenbild.


So lautet die Kernbotschaft der ersten Enzyklika von Johannes Paul II.: Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch. Der Wert des konkreten Menschen ist durch nichts aufzuwiegen. Darum verteidigt dieser Papst so hartnäckig das ungeborene und das unproduktive Leben. Darum setzt er sich unermüdlich für den Weltfrieden ein - zuletzt besonders eindrucksvoll im Irak - und hat Kriege als Niederlage der Menschheit gebrandmarkt. Und darum hat er bei seinen vielen Reisen denen Mut gemacht, die unter Armut und Ungerechtigkeit leiden, und die Weltgemeinschaft ermahnt, menschenwürdige Verhältnisse zu schaffen.


Ein besonderes Anliegen ist dem Papst der Dialog zwischen den Religionen. Als erster Papst hat er eine Synagoge besucht und eine Moschee betreten. Trotz Widerspruchs aus der eigenen Kirche traf sich Johannes Paul II. mehrmals in Assisi mit Religionsführern aus aller Welt und rief zu Gebet und Handeln für den Frieden auf. Diese Treffen signalisierten auch: Nicht die Religionen an sich bringen Hass und Gewalt hervor, sondern der Missbrauch religiöser Ü;berzeugungen.


Ich bin überzeugt, dass die Lebensbotschaft dieses Papstes allen Menschen etwas zu sagen hat.

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