Am Palmsonntag beginnt die Heilige Woche...
<right>Zu Beginn der Karwoche werden "Palmzweige" geweiht</right>
Erfurt (BiP). Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, auch Heilige Woche genannt, in der die Fastenzeit endet und an deren Ende das Osterfest steht. In den Gottesdiensten dieser Tage feiert die Kirche das Geheimnis des Leidens und Todes und der Auferstehung Jesu Christi.
Sonntag, 1. April 2007: Palmsonntag
9.30 Uhr Palmprozession (Kreuzgang des Domes) und Pontifikalgottesdienst mit Bischof Wanke
Dienstag, 3. April 2007: Ölweihmesse
11.45 Uhr Ölweihmesse mit Bischof Wanke
Donnerstag, 5. April 2007: Gründonnerstag
19.30 Uhr Abendmahlsliturgie mit Bischof Wanke
Freitag, 6. April 2007: Karfreitag
15.00 Uhr Karfreitagsliturgie mit Bischof Wanke
Samstag, 7. April 2007: Osternacht
22.00 Uhr Feier der Osternacht mit Bischof Wanke
Sonntag, 8. April 2007: Ostersonntag
9.30 Uhr Österlicher Pontifikalgottesdienst mit Bischof Wanke
17.00 Uhr Österliche Pontifikalvesper mit Bischof Wanke
Karwoche heißt die Woche vor Ostern (abgeleitet vom althochdeutschen Wort "kara" = Trauer, Klage). Sie beginnt mit dem Palmsonntag und endet am Karsamstag. In der Karwoche gedenken die Christen des Leidens und Sterbens Jesu, wobei sich der Blick schon auf Ostern richtet, das Fest der Auferstehung Jesu.
Der Palmsonntag eröffnet die Karwoche. Im Gottesdienst wird mit verteilten Rollen eine der biblischen Passionserzählungen vorgelesen. Die Passionserzählungen berichten vom letzten Abendmahl Jesu, von seiner Gefangennahme und Verurteilung, der Kreuzigung und dem Begräbnis.
Seinen Namen erhielt der Palmsonntag von dem frühen Brauch, an diesem Tag Palmzweige zum Gottesdienst mitzubringen. Die Evangelien berichten, dass die Menschen Jesus zujubelten und ihm grüne Zweige auf den Weg streuten, als er vor seinem Leiden in die Stadt Jerusalem einzog.
Zum Gedächtnis an diesen Einzug Jesu in Jerusalem werden am Palmsonntag grüne Zweige vor der Kirche gesegnet. Die Gemeinde zieht dann mit den Zweigen in der Hand zum Gottesdienst in die Kirche. Diese "Palmprozession" versteht sich als ein öffentliches Bekenntnis der Gläubigen zu Jesus Christus.
Ölweihmessen finden immer in der Karwoche, der Woche vor Ostern, in allen Diözesen der Welt statt. Dabei weihen die Bischöfe die heiligen Öle, die bei der Spendung der Sakramente Taufe, Firmung, Krankensalbung, Priester- und Bischofsweihe gebraucht werden. Die Salbung eines Menschen mit Öl versinnbildlicht seine Erwählung durch Gott und bringt Segensfülle, Stärkung und Heil(ung) zum Ausdruck. Auch bei Kirchen- und Altarweihen werden die in der Ölweihmesse geweihten Öle verwendet.
In der Abendmesse des Gründonnerstages gedenkt die Kirche des letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern und feiert die Einsetzung der heiligen Eucharistie durch Jesus.
Das "Grün" des Gründonnerstages stammt vermutlich vom mittelhochdeutschen "gronan", weinen. Am Gründonnerstag wurden früher Menschen, die für schwere Sünden öffentlich büßten, wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen. Diese Büßer nannte man auch "Weinende".
Im Gottesdienst am Abend des Gründonnerstages werden Mitgliedern der Gemeinde vom Priester die Füße gewaschen. Die Fußwaschung ist ein Ausdruck dienender Liebe, wie sie Jesus vorgelebt hat. Obwohl es ein Knechtsdienst war, hatte auch Jesus beim letzten Abendmahl den Jüngern die Füße gewaschen.
Die Glocken und die Orgel, die "Instrumente des Triumphes", erklingen an diesem Abend bis zur Osternacht zum letzten Mal. Sie schweigen zeichenhaft an den Tagen des Leidens und Todes Jesu. Auch das Entfernen des Altarschmuckes am Ende der Messe und die Ü;bertragung des eucharistischen Brotes zu einem Seitenaltar stimmen die Gläubigen darauf ein.
Der Karfreitag ist als Gedächtnistag der Kreuzigung Jesu seit dem vierten Jahrhundert bezeugt. Strenges Fasten kennzeichnet diesen Tag. Um 15 Uhr, der Todesstunde Jesu, versammelt sich die Gemeinde und erinnert sich des Leidens und Sterbens Jesu am Kreuz. Die liturgische Feier besteht aus drei Teilen: dem Wortgottesdienst mit der Verlesung der Passionsgeschichte aus dem Johannesevangelium, der Kreuzverehrung und der Kommunionfeier. Messen dürfen am Karfreitag und Karsamstag nicht gefeiert werden.
Ostern ist das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten. Bereits die ersten Christen müssen eine Jahresfeier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi gekannt haben.
Die Auferstehung Jesu wird als Sieg über den Tod gefeiert und ist das Fundament des christlichen Glaubens. Mit dem Auferstehungsglauben verbindet sich für die Christinnen und Christen die Hoffnung, dass nicht der Tod das letzte Wort über das Leben des Menschen hat. Die Osternacht ist darum auch eine Feier des Lebens. Ihre Liturgie besteht aus vier Teilen: Lichtfeier, Wortgottesdienst, Tauffeier und Eucharistiefeier.
Bei der Lichtfeier wird die brennende Osterkerze in die dunkle Kirche getragen. Sie ist das Zeichen für Christus, der Licht in die Welt gebracht hat.
Im Wortgottesdienst mit mindestens fünf Lesungen aus der Bibel, darunter eine Auferstehungserzählung, wird das Handeln Gottes für die Menschen erinnert und verkündet. In der Tauffeier werden die Täuflinge in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen und verpflichten sich, nach christlichen Maßstäben zu leben.
In der Eucharistiefeier versammeln sich die Gläubigen als durch Jesus Christus Gerettete, sagen Gott Dank und feiern das neue Leben in Christus.
Mit der Osternacht beginnt die Osterzeit, die fünfzig Tage bis zum Pfingstfest dauert. Auch jede Sonntagsmesse gilt als Osterfeier, als Feier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi.
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