Nach sehr erholsamen und interessanten Tagen mit den 72 Jugendlichen des Bistums Erfurt in Amor bei Fatima fuhren alle nach Lissabon. In der Pfarrei Amor fanden alle zunächst eine herzliche Atmosphäre des Willkommens vor. Wir waren beeindruckt, denn es war offensichtlich, dass der Pfarrer vor Ort alle mobilisiert hatte, die irgendetwas beitragen konnten, damit es uns gut geht. In einfachen und auch sehr komfortablen Quartieren begegneten wir Menschen, die hier in Portugal den katholischen Glauben leben. Bei einem Gottesdienst in Leiria mit dem Erzbischof und zahlreichen Bischöfen und Priestern wurde die Prägung des Bistums Leiria-Fatima durch den Wallfahrtsort Fatime deutlich. Schon bei einer nächtlichen Lichterprozession in der Pfarrei Amor konnten wir diese Prägung nachempfinden, denn es wurde ja damit eine Tradition in den Ort übernommen, die ihren Ursprung in Fatima hat. Höhepunkt war der Gottesdienst in einer Parkanlage, zu dem der ganze Ort eingeladen war. Er wurde von uns zusammen mit Priestern aus Jamaika und den USA gefeiert.
In Lissabon sammelten sich ab dem 31.7.23 die Jugendlichen aus aller Welt. Die Zahlen der Teilnehmenden schwanken zwischen 800 000 und 1,5 Millionen. Es ist zu vermuten, dass beim Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus 1,5 Millionen Jugendliche, Bischöfe, Priester, Ordensleute und Helfer versammelt waren. Beeindruckend war Papst Franziskus bei allen Gottesdiensten durch seine Spontaneität in der Ansprache und seinem Auftreten als hilfebedürftiger Mann im Rollstuhl, der ja besonders alle Menschen mit Behinderung zum Weltjugendtag eingeladen hatte und diese auch bei den Gottesdiensten besonders wertschätzte, wenn er sie umarmte und die Hände drückte. „Wir sind Kirche für alle“ war ein wichtiges Wort, das nachhallen wird und unsere Pastoral bestimmen sollte.
Wer sich die Frage stellt, wie Kirche in die Zukunft geführt werden kann, hat hier in Portugal eine Antwort bekommen: Die Zukunft können wir den Jugendlichen anvertrauen, die auf die Kraft des Heiligen Geistes setzen und die Gottesmutter Maria und alle Patrone des Weltjugendtages, zu denen auch Marcel Callo gehört, um ihre Hilfe bitten.
Nach dem Abschluss des Weltjugendtages haben sich die 72 Jugendlichen aus dem Bistum zu ein paar Erholungstagen nach Porto aufgemacht. Ich selbst reise heute, am 7.8. wieder ab und freue mich auf eine Begegnung mit den Pilgern aus dem Bistum zu Hause.

