Erfurt (BiP). Leitungswechsel bei der Erfurter Feier der Lebenswende: Nach 13 Jahren an der Spitze des Vorbereitungsteams übergibt Gemeindereferentin Cordula Hörbe den Staffelstab an Pfarrer Michael Neudert und Pater Jeremias Kiesl. Beide verantworten künftig die Vorbereitung und Durchführung.
Die Lebenswendefeier wendet sich an konfessionslose Jugendliche, die das Erwachsenwerden in einer eigenen Feier thematisieren und gestalten wollen, dafür aber eine Alternative zur Jugendweihe suchen. Ihr herausragendes Merkmal ist der „Eigenanteil“ der Teilnehmer. Sie selbst sind gefordert, eigene Schwerpunkte bei ihren Vortreffen und für die Feiern im Erfurter Dom und in der Martinikirche im Brühl zu setzen. Anmeldungen zur Feier der Lebenswende 2020 nimmt das Pfarrbüro der Stadtpfarrei bis zum 14. November entgegen: Pilse 30, Tel. 0361-5624921.
Worum es bei der Lebenswendefeier geht und was bei den Vorbereitungstreffen geschieht, sind Fragen, die das neue Leitungsteam interessierten Jugendlichen und ihren Eltern an einem Informationsabend beantwortet. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 24. Oktober, um 16.30 Uhr in der Erfurter Brunnenkirche im Fischersand statt. Dort sind ebenfalls Anmeldungen möglich.
Auch wenn sie die Leitung nun abgegeben hat, bleibt Cordula Hörbe der Feier der Lebenswende verbunden. Ihre Erinnerungen an die vergangenen 13 Jahre malt sie in warmen Farben. „Gemeinsam mit fast 1000 Familien und ihren Kindern konnten wir in dieser Zeit lebensfroh und festlich den Schritt von der Kindheit ins Jugendalter gehen“, sagt sie.
Das Interesse ihrer Vorgesetzten und von Kolleginnen und Kollegen hat sie als Unterstützung erfahren. Vor allem aber zeigt sich Hörbe dankbar für das Miteinander der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, ohne die eine Feier der Lebenswende nicht möglich wäre. „Ein sich immer wieder veränderndes, interessiertes und aufgeschlossenes Team aus den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden der Stadt, mit Studenten der Uni Erfurt und anderer Hochschulen, die die Lebenswendefeier sogar wissenschaftlich begleiteten“, zählt Cordula Hörbe auf.
Was die Gemeindereferentin besonders freut: „Die Jugendlichen und ihre Eltern brachten mir und meinem Team viel Vertrauen entgegen und wussten unser Engagement zu schätzen.“ Dazu zählt für Hörbe auch die Wahrnehmung „unserer christlichen Hoffnung, aus der wir in Zeiten vieler Herausforderungen Zuversicht für eine gelingende Zukunft der jungen Menschen schöpfen“.
Die Feier der Lebenswende wurde vom damaligen Erfurter Dompfarrer und heutigen Weihbischof Reinhard Hauke entwickelt und fand 1998 zum ersten Mal statt. In anderen ostdeutschen Städten wie Berlin, Halle, Dresden und Dessau hat man sich davon zu gleichen oder ähnlichen Feiern anregen lassen.