Pressemitteilung des Katholischen Büros Erfurt:
Mit großer Besorgnis habe ich die Äußerungen der Bundesjustizministerin Zypries vom 29. Oktober 2003 in Berlin zur Kenntnis genommen.
Erneut wird die Schutzwürdigkeit von Embryonen in vitro in Frage gestellt und ihnen die Menschenwürde abgesprochen. Bereits das am 30. Januar 2002 vom Bundestag verabschiedete Stammzellgesetz hat den absoluten Lebensschutz von Embryonen ausgehöhlt, da embryonale Stammzellen für Forschungszwecke nach Deutschland importiert werden können.
Die befruchtete Eizelle trägt von Anfang an das volle Lebensprogramm für die Entwicklung eines Menschen in sich. Jede Phase der Entwicklung geht kontinuierlich in die nächste über, sodass der Embryo nicht erst in einem bestimmten Entwicklungsstadium zum Menschen wird: Der Mensch wird nicht zum Menschen, sondern ist Mensch von Anfang an.
Es bleibt zu hoffen, dass stärker als bisher alternative Forschungsansätze, z. B. die Forschung mit adulten Stammzellen verfolgt und gefördert werden. Die Beschlüsse der Enquetekommission im Bundestag als auch im Thüringer Landtag sollten auch künftig Richtlinie für die Politik sein.
gez.
Ordinariatsrat Winfried Weinrich
Leiter des Katholischen Büros
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