Der Kardinal und der Philosoph

Inszenierung eines Streitgespräches des Jahres 2000 zwischen Kardinal Joseph Ratzinger und dem atheistischen Philosophen Paolo Flores d’Arcais über Glaube und Vernunft

Erfurt/Jena (BiP). Streitgespräche eines künftigen Papstes mit einem atheistischen Philosophen dürften selten sein, aber es gibt sie: So fand im Februar 2000 im Teatro Quirino in Rom ein öffentlicher Disput zwischen dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger, heute Papst Benedikt XVI., und dem römischen Professor Paolo Flores d’Arcais statt. Mittelpunkt des Gesprächs war die Beziehung zwischen Vernunft und Glaube. In Erfurt und Jena wird in der Woche vor dem Deutschlandbesuch von Papst Benedikt eine dramaturgische Umsetzung dieses Streitgespräches zu erleben sein.

Der Disput von Ratzinger und d´Arcais ist deutschsprachig als Buch im Wagenbach-Verlag erschienen. Auf dieser Grundlage hat ihn der Regisseur und ehemalige Intendant des Freiburger Stadttheaters, Hans J. Ammann, mit drei professionellen Schauspielern in Szene gesetzt. In Thüringen wird das Stück zweimal aufgeführt. Am Freitag, 16. September, laden die Bistumsakademie "Katholisches Forum im Land Thüringen" und die Evangelische Stadtakademie "Meister Eckhart" um 19.30 Uhr in die Predigerkirche in Erfurt ein. Am Samstag, 17. September, laden das "Katholische Forum" und die katholische Pfarrgemeinde Jena um 19.30 Uhr in die Kirche "St. Johannes Baptist" in Jena ein. An beiden Abenden wird der Regisseur in die Veranstaltung einführen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Der Grundgedanke des Gesprächs, das Verhältnis von Vernunft und Glaube, ist ein Leitthema im Denken von Papst Benedikt XVI. und eine große geistige Herausforderung unserer Zeit. "Die szenische Begegnung kann Anregung für Nichtchristen und Christen in unserem Land sein, das Gespräch über das Verhältnis von Vernunft und Glauben zu suchen und dabei die Frage, ob es Gott gibt, aus dem Privaten in die Öffentlichkeit zu tragen", schreiben die Veranstalter in ihrer Einladung.

Christina Thon

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