Erfurt (BiP). "Junger Jäger schießt entweder zu früh oder daneben." Kürzer als Wolfgang Körner in seinem "Einzig wahren Opernführer" kann man den Inhalt der Oper "Freischütz" kaum zusammenfassen. Das romantische Musikwerk von Carl Maria von Weber steht bei den diesjährigen Domstufen-Festspielen in Erfurt auf dem Programm. Wer sich ausführlicher mit dem "Freischütz" auseinandersetzen möchte, sollte die "Einführung zu den Domstufen-Festpielen 2015" am Dienstag, 7. Juli um 19.30 Uhr im Theater Erfurt besuchen, zu der das Theater und die Erfurter Bistumsakademie "Katholisches Forum" gemeinsam einladen. Der Eintritt ist frei.
Die Einführungsveranstaltung wird auf die stoffgeschichtlichen Hintergründe ebenso eingehen wie auf die aktuelle Umsetzung auf den Domstufen. Der Erfurter Theologe und Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Professor Michael Gabel, erläutert den geistesgeschichtlichen Hintergrund des Stückes, während der Direktor des Instituts für Musikwissenschaft an der Universität Leipzig, Professor Helmut Loos, über die Musik Webers spricht. Dr. Arne Langer, Chefdramaturg am Theater Erfurt, erläutert die Inszenierung von Guy Montavon im Bühnenbild von Peter Sykora, die in Koproduktion mit der Opera de Nice (Frankreich) entstand. Der Erfurter Neuinszenierung auf den Domstufen liegt die Version mit Rezitativen - anstelle der gesprochenen Dialoge des Originals - zugrunde, die Hector Berlioz für die Pariser Aufführungen der Oper nachkomponierte.
Es lohnt, mehr als einen Satz über den "Freischütz" zu verlieren, denn der Komponist führte mit seinem 1821 in Berlin uraufgeführten Werk einen ganz neuen Tonfall in die Musik ein. Das ganz dem Geist der literarischen Schauerromantik entsprungene Textbuch Friedrich Kinds kam Webers Intentionen bei der Komposition besonders entgegen, indem er so jeder einzelnen Szene ihr ganz unverwechselbares Kolorit geben konnte, wobei "die Bilder des Unheimlichen bei weitem vorherrschend sind." (Weber)
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2.7.2015