Katholische Kirche St. Marien, Bad Berka
Bad Berka (BiP)/nb). 25 Jahre nach dem Fall der Mauer feiern die katholischen Heimatvertriebenen aus der Diözese Ermland (Ostpreußen) und deren Nachkommen eine Dankvesper. Weihbischof Dr. Reinhard Hauke, der von der Deutschen Bischofskonferenz als Vertriebenenbischof eingesetzt wurde, wird den Gottesdienst am Samstag, 8. November, ab 14.30 Uhr in der katholischen Kirche St. Marien in Bad Berka (An der katholischen Kirche 1) zelebrieren. Im Anschluss daran wird zu Kaffee, Kuchen und Gesprächen in den örtlichen Pfarrsaal eingeladen. Ein Einsingen in die Vespergesänge aus dem ermländischen Gesangbuch "Lobet den Herrn" erfolgt ab 14.15 Uhr. Organisiert wird das Treffen vom gemeinnützigen Verein Ermlandfamilie mit Unterstützung von Helfern aus der Pfarrgemeinde.
Das Hochstift Ermland bestand aus fünf Kreisen, das vergleichbar mit dem Eichsfeld eine katholische Hochburg im ansonsten evangelischen Ostpreußen bildete. Die Diözese umfasste das gesamte Ostpreußen. Heute gibt es das Erzbistum Ermland mit den Suffraganbistümern Elbing und Lyck in Polen. Die Königsberger Enklave gehört zum Erzbistum Moskau.
Heimatvertriebene und deren Nachkommen aus dem Ermland sind noch heute auch in vielen Kirchengemeinden in Thüringen und darüber hinaus in ganz Deutschland aktiv. Im Ermland wird gemeinsam mit dem Erzbistum die Seelsorge an der deutschen Minderheit organisiert. Der verstorbene Berliner Erzbischof Kardinal Georg Sterzinsky, der im Ermland geboren wurde, lebte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in Bad Berka. Zu den prominenten und bekennenden Nachkommen mit ermländischen Wurzeln zählt der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki. Der Verein Ermlandfamilie organisiert in Deutschland und im Ermland zahlreiche Wallfahrten, Gottesdienste und Treffen sowie Kinder-, Jugend- und Erwachsenen-Begegnungen.
Weitere Informationen im Internet: www.ermlandfamilie.de
Stichwort: Vesper
Die Vesper (vesper, lateinisch, der Abend) ist das Abendgebet der Kirche und Teil des kirchlichen Stundengebetes, das den Tag vom Morgen bis zur Nacht durch verschiedene Gebetszeiten gliedert. Zu diesem Stundengebet sind Priester, Diakone und Ordensangehörige verpflichtet; mittlerweile beten es aber auch viele Christinnen und Christen in den Gemeinden. Das Stundengebet wird allein oder in Gemeinschaft verrichtet und kann besonders feierlich gestaltet sein.
Zu einer Vesper gehören u.a. Wechselgesänge (vor allem die Psalmengebete aus dem Alten Testament), eine kurze Lesung aus der Bibel sowie Gebete wie Fürbitten und Vater unser. Der Ablauf ist immer gleich, die Gebets- und Liedtexte wechseln. Eine vorgeschriebene Gebetszeit gibt es für die Vesper nicht, der frühe Abend gilt als üblicher Zeitpunkt. Komponisten haben diesen Teil des Stundengebetes in der gesamten abendländischen Musikgeschichte besonders gern vertont.
30.10.2014