Erfurt (BiP). Die in Thüringen stationierten Soldaten der Bundeswehr sind von Bischof Joachim Wanke zu einem Friedensgottesdienst in den Erfurter Dom eingeladen. Der Gottesdienst am Montag, 7. Mai, 14 Uhr, steht unter dem Leitwort "Gerechter Friede". Zu diesem Thema erschien im letzten Jahr ein vielbeachtetes Hirtenwort der deutschen Bischöfe. In seiner Predigt wird Bischof Wanke Gedanken des Hirtenwortes aufgreifen.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernehmen eine Bläserabordnung des Heeresmusikcorps und Domorganist Silvius von Kessel. Anschließend trifft sich der Bischof mit den Soldaten auf der Severiwiese. Ist das Wetter schlecht, findet die Zusammenkunft in der Bildungsstätte St. Martin statt.
In allen neuen Bundesländern ist es mittlerweile Tradition, dass die katholischen Bischöfe einmal im Jahr zu Gottesdiensten mit den Soldaten zusammenkommen, die innerhalb ihres Bistums stationiert sind. Für die Soldatenseelsorge ist allerdings ein eigener Militärbischof verantwortlich. Zur Zeit ist das der Eichstätter Diözesanbischof Walter Mixa, der an den militärischen Standorten von Militärseelsorgern unterstützt wird.
Das Hirtenwort der deutschen Bischöfe "Gerechter Friede": Volltext (zum Download) / Zusammenfassung
Stichwort "Militärseelsorge"
Die rechtliche Basis der Militärseelsorge ist das im Grundgesetz verankerte Recht auf ungestörte Religionsausübung. Demzufolge hat auch der Soldat einen Anspruch darauf, seine Religion auszuüben. Der Dienst des Soldaten macht allerdings eine Beteiligung am Leben der Ortspfarrei oft unmöglich. Daher gibt es eigene Militär- oder besser: Soldatenseelsorger. Denn die Militärseelsorge gilt den Angehörigen der Bundeswehr und ihren Familien, also den Menschen und nicht dem Militär als einer staatlichen Institution.
Verantwortlich für die katholische Militärseelsorge ist ein Militärbischof, der immer zugleich auch Diözesanbischof sein muss. Er steht in keinem Dienstverhältnis zum Staat. Auch die Militär- und Standortpfarrer sind nicht Mitglieder der Streikräfte. Sie sind Priester des Bistums, aus dem sie stammen, und werden von ihrem Bischof für die Soldatenseelsorge freigestellt. Militärgeistliche erteilen somit keine Befehle und müssen Befehle auch nicht entgegennehmen. Vielmehr feiern sie mit den Soldaten und ihren Angehörigen Gottesdienste, spenden Sakramente und begleiten die Soldaten bei ihren Einsätzen auch ins Ausland. Auch Nichtchristen nutzen das Angebot der Militärseelsorger zu gemeinsamen Gesprächen und zur Beratung bei wichtigen Lebensfragen.
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