"Benedikt, wir seh’n uns zweimal!"

Sieben Thüringer Jugendliche, die Papst Benedikt

2011 während der Marien-Vesper in Etzelsbach Geschenke übergaben, fahren zu

seiner letzten Generalaudienz nach Rom



Sieben Jugendliche überreichten dem Papst bei der Marienvesper in Etzelsbach drei Geschenke. Jetzt fahren sie nach Rom, um von Benedikt XVI. Abschied zu nehmen.

Erfurt. Am Dienstagnachmittag (26. Februar) macht sich

Diözesanjugendpfarrer Timo Gothe mit sieben Jugendlichen aus dem Bistum Erfurt

mit einem Kleinbus auf den Weg nach Rom. Sie wollen einen Tag später bei der

letzten Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. persönlich auf dem Petersplatz

mit dabei sein. Damit lösen sie ein Versprechen ein, dass sie sich nach der

Marien-Vesper am 23. September 2011 in Etzelsbach selbst gegeben haben. Während

dieser Großveranstaltung hatten sie dem Papst persönlich drei Geschenke überreicht

und waren kurz mit ihm ins Gespräch gekommen.


Die Idee hatte damals beim Papstbesuch 2011 im Eichsfeld Jugendpfarrer Timo

Gothe: "Wenn Papst Benedikt einmal von uns geht, wollen wir ihm auch ein

letztes Mal ganz nahe sein." Die sieben Jugendlichen, die gerade erst ganz

nach vorn durften, um dem Pontifex persönlich Geschenke zu überreichen, waren

sofort begeistert von diesem Ansinnen. Sie versprachen sich gegenseitig, dieses

Vorhaben in Erinnerung zu behalten und wenn möglich auch umzusetzen. Natürlich

hatten alle bei einem Abschied von Benedikt XVI. an ein Requiem gedacht - so

wie in den letzten Jahrhunderten immer Päpste aus dem Amt geschieden sind.


Nachdem aber nun der Papst seinen vorzeitigen Amtsverzicht am 11. Februar

verkündet hatte, war es einer der Jugendlichen, der sich als erstes an das

damalige Versprechen erinnerte und feststellte: "Jetzt ist der Zeitpunkt

des Abschieds gekommen - wenn auch in ganz anderer Weise als vorher angenommen."

Pfarrer Gothe nahm darauf hin Kontakt auf zu den Teilnehmern der

Etzelsbach-Gruppe, die alle spontan begeistert waren von der Idee, zur letzten

Generalaudienz des scheidenden Papstes am 27. Februar nach Rom zu fahren.

Innerhalb kürzester Zeit wurden Freistellungen von Dienst oder Schule

beantragt, Einlass-Tickets für die Audienz bestellt und eine Unterkunft

gebucht. Hatte der Spruch auf jenem grünen T-Shirt, dass die jungen Christen

dem Papst in Etzelsbach überreichten, eigentlich den Bezug auf den

Weltjugendtag 2011 in Madrid und den späteren Papstbesuch in Deutschland, so

passt er jetzt erst recht im sprichwörtlichen Sinne: "Benedikt, wir seh’n

uns zweimal!"