Authentisches Glaubenszeugnis gefragt

Bischof erteilt Religionslehrerinnen die Missio canonica

Erfurt (BiP). Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr erteilt fünfzehn Frauen am Samstag, 21. Mai die kirchliche Lehrbeauftragung für den katholischen Religionsunterricht an allgemeinbildenden Schulen in Thüringen.

Die Urkunden für diese Beauftragung, die im Staatskirchenrecht "Missio canonica" heißt, überreicht der Bischof im Rahmen einer Heiligen Messe um 11 Uhr in der Erfurter Schottenkirche (St. Nicolai und Jacobi). Bis dahin haben die Lehrerinnen mit einer vorläufigen Erlaubnis das Fach Religion unterrichtet.

Für den Bischof sind Religionslehrer Zeugen der Frohen Botschaft Jesu Christi. "Schülerinnen und Schüler brauchen authentische Glaubenszeugen, mit denen sie über Gott im Raum der Schule sprechen und Orientierung für ihr Leben finden können", schreibt Neymeyr in einem Brief an die neuen Lehrerinnen.

140 Religionslehrerinnen und -lehrer unterrichten in Thüringen an staatlichen Schulen. Hinzukommen 40 kirchliche Mitarbeiter als sogenannte Gestellungskräfte. Der Religionsunterricht ist im Artikel 7 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und auch in der Thüringer Landesverfassung (Art. 25) als ordentliches Lehrfach verankert.

Träger dieser religiösen Unterweisung ist der Staat, wobei der Unterricht "in Ü;bereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften" erfolgen muss, wie es im Grundgesetz heißt. Staat und Kirche kooperieren hier also, weshalb nicht nur das Kultusministerium, sondern auch der Bischof bei der Bestellung der Lehrkräfte gefragt ist.

 

18.05.2016