Am 26. Mai 2025 erhielten Studierende der Geschichtswissenschaft der Universität Erfurt die besondere Gelegenheit, das Bistumsarchiv Erfurt zu besuchen. Der Besuch fand im Rahmen des Seminars „Handschrift, Inkunabel, Druck“ unter der Leitung von PD Dr. Vanina Kopp und Prof. Dr. Sabine Schmolinsky statt. Ziel der Exkursion war es, die theoretisch im Seminar behandelten Inhalte mit originalen historischen Quellen zu verknüpfen. Die Studierenden konnten dabei einen praktischen Einblick in die Arbeit mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Schriftzeugnissen gewinnen. Vor Ort erhielten sie durch einen von Studierenden des Seminars vorbereiteten Kurzvortrag eine fundierte Einführung in die Struktur und Arbeitsweise des Archivs. Dabei wurden auch die Bestände sowie die konservatorischen Bedingungen vorgestellt, unter denen die historischen Dokumente gelagert und wissenschaftlich erschlossen werden.
Ein besonderer Höhepunkt war die Möglichkeit, Originalhandschriften, Inkunabeln und seltene Drucke aus der Sammlung des Archivs aus nächster Nähe zu betrachten. Vorgestellt wurden Archivalien aus dem Erfurter Weißfrauenkloster, sowie Fragmente des Parzival aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts und eine handschriftliche Ausgabe der „Thüringischen Chronik“ des Johannes Rothe aus dem 16. Jahrhundert.
Die Veranstaltung vermittelte nicht nur fachliche Einblicke in Schrift-und Buchgeschichte, sondern zeigte auch die Relevanz historischer Quellen für die Forschungspraxis in der Geschichtswissenschaft. Für viele Teilnehmende war es der erste direkte Kontakt mit Archivalien dieser Art – ein Erlebnis, das Theorie und Praxis auf eindrucksvolle Weise verband.
Ein herzlicher Dank gilt dem Team des Bistumsarchivs für die engagierte Betreuung und die Offenheit, diese spannenden Quellen zugänglich zu machen.
Text: Auren Bachmann, Universität Erfurt