Bistum Erfurt (BiP). Mit dem Aschermittwoch am 13. Februar beginnt für die Christen nach dem Karneval die österliche Bußzeit, die so genannte Fastenzeit. In allen katholischen Gemeinden des Bistums Erfurt werden an diesem Tag Gottesdienste gefeiert. Im Erfurter Dom findet um 18 Uhr eine Heilige Messe mit Diözesan-Administrator Weihbischof Reinhard Hauke statt. In den sechs Wochen der österlichen Bußzeit bereiten sich die Gläubigen auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu, vor.
Als äußeres Zeichen für den Fastenbeginn lassen sich die Katholiken Aschenkreuze auf die Stirn zeichnen. Dazu werden die Worte gesprochen: "Bedenke, Mensch, daß du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst", oder: "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium". So steht das Aschenkreuz für die erneuerte Bereitschaft, das Leben nach christlichen Maßstäben auszurichten und Zuversicht aus der Botschaft von der Auferstehung über das irdische Leben hinaus zu gewinnen.
Seinen Namen erhielt der Aschermittwoch von einem Brauch der alten Kirche: Zu Beginn der Fastenzeit legten Gläubige, die für eine schwere Schuld büßen mussten, ein Bußgewand an und wurden mit Asche bestreut. Die Asche war ein Zeichen für die menschliche Vergänglichkeit und Symbol für Trauer, Buße und Umkehr. Die Redewendungen "In Sack und Asche gehen" oder "Asche auf mein Haupt" wissen noch um diese altkirchliche Bußpraxis, von der sich bis heute der Ritus der Aschenbestreuung gehalten hat.
Christlich motiviertes Fasten geht es nicht um Körpergewicht und Wellness. Es will Herz und Verstand für religiöse Erfahrungen öffnen und die Glaubenspraxis erneuern. Fasten umfasst darum mehr als die Einschränkung von Essen und Trinken. Vielmehr will es erkennen lassen, was im Leben des jeweiligen Menschen Gewicht hat und wem er wichtig ist oder wichtig sein könnte. Worauf baut der Mensch sein Leben, und welche Rolle spielt Gott dabei? Die persönliche, soziale und religiöse Dimension des Fastens bilden nach christlichem Verständnis eine untrennbare Einheit.