Alles auf einmal

Erfurter Ursulinen feiern Grundsteinlegung und Richtfest ihres neuen Konventsgebäudes

Erfurt (BiP). Allzu häufig dürfte es nicht vorkommen, dass Grundsteinlegung und Richtfest an ein und demselben Tag gefeiert werden. Aber bei den Erfurter Ursulinen und ihrem neuen Konventsgebäude hat es sich so ergeben.

So wird am Freitag, 29. April während einer Feier mit geladenen Gästen zuerst im Eingangsbereich des Neubaus eine Kapsel mit Zeitungen, Münzen, einem Foto der neun Schwestern und einem Buch über den Orden in den Grundstein eingemauert. Danach steigt Oberin Schwester Angela mit Bischof Ulrich Neymeyr und Zimmermann Lars Schrickel auf das Dach, um dort höchstselbst den letzten Nagel in den Dachstuhl einzuschlagen. Anfang 2017 will man das Gebäude beziehen.

Der kleiner und betagter werdenden Schwesternschar ist das gegenüberliegende Kloster zu groß und zu aufwändig geworden. Die Ursulinen wollen dort nur noch im Erdgeschoss die Räume nutzen, die sie für ihr geistliches und soziales Leben benötigen, darunter die als "Chörchen" bezeichnete Kapelle sowie Sprech- und Besucherzimmer. In die übrigen Klosterräume wird die Caritas des Bistums Erfurt einziehen und damit seine äußerst beengte Verwaltung in der Wilhelm-Külz-Straße aufgeben.

Als diese Pläne 2012 vorgestellt wurden, gingen die Ursulinen noch davon aus, künftig im alten "Rektorhaus" zu wohnen, einem Gebäude am Kloster-Innenhof, direkt der Pforte gegenüber. Das hätte erst umgebaut werden müssen. Doch die Baufälligkeit des Rektorhauses und die Notwendigkeit, es barrierefrei zu gestalten, erwiesen Abriss und Neubau als bessere Variante. So entsteht jetzt an gleicher Stelle ein Wohnhaus für die Schwestern mit moderner Technik und zeitgemäßem Raumprogramm, das später einmal vom Bistum Erfurt genutzt werden kann, wenn es für den Orden keinen Bedarf mehr geben sollte.

Einziger Wermutstropfen: Durch die Neuplanung und archäologische Grabungen hat sich der Terminplan verändert. So ziehen die Ursulinen nicht in diesem, sondern erst im nächsten Jahr um. Und weil bei einem Umbau keine Grundsteinlegung erforderlich gewesen wäre, fand sich, als es anders kam, unter dem Zeitdruck und angesichts der vollen Kalender aller Beteiligten kein Termin für eine solche. Also wird die Grundsteinlegung jetzt nachgeholt, am Tag des Richtfestes. Pragmatisch waren sie schon immer, die Ursulinen.

Hintergründe zum Ursulinenkloster und den Baumaßnahmen (mit Video)

www.ursulinenkloster-erfurt.de


26.4.2016