Als sich die Steuerungsgruppe für die Pastoraltage traf, bewegte sich gerade viel um uns herum. Die deutschen Bischöfe planten einen synodalen Weg und Papst Franziskus schrieb dem „pilgernden Volk Gottes in Deutschland“ einen Brief. Diese Adressierung zeigt, dass der Papst Bewegung vor Augen hat. Pilgern heißt: jede Nacht woanders schlafen, unterwegs sein. Der Papst betont auch, dass ein synodaler Weg bei den Ortskirchen beginnen muss. Genau das versuchen wir gerade in unserem Bistum – möglichst viele einzubeziehen, um Kirche hier zu gestalten. Aus dem Brief von Papst Franziskus klingt die glaubende Gewissheit, dass der Herr uns nicht in schwierige Situationen stellt, „um uns angesichts der Herausforderungen zu beschämen oder zu lähmen. Vielmehr will er, dass Sein Wort einmal mehr unser Herz herausfordert und entzündet.“ (Nr. 13) Damit Prozesse zur Kirchenentwicklung gelingen, beschreibt er die Notwendigkeit, „dass wir uns auf den Weg machen, gerüstet mit Geduld und der demütigen und gesunden Überzeugung, dass es uns niemals gelingen wird, alle Fragen und Probleme gleichzeitig lösen zu können.“ (Nr. 3) Aus einer solchen Überzeugung fangen wir im Bistum Erfurt bei den Themen an, die bei den Pastoraltagen benannt wurden und hoffen darauf, dass aus diesen Anfängen weitere Schritte und Neuaufbrüche werden. Papst Franziskus weist uns auf zwei wichtige Grundlagen hin, die auch die Schritte im Bistum Erfurt bestimmen sollen: Evangelisierung als Zentrum jeglichen kirchlichen Handelns und Ziel unseres Überlegens, das im Ringen um die Gemeinschaft in der Kirche geschehen soll. „Alle Bemühungen des Hörens, des Beratens und der Unterscheidung zielen darauf ab, dass die Kirche im Verkünden der Freude des Evangeliums, der Grundlage, auf der alle Fragen Licht und Antwort finden können, täglich treuer, verfügbarer, gewandter und transparenter wird.“ (Nr. 8)
Das biblische Leitwort
So ermutigt hat die Steuerungsgruppe auf unseren Weg seit den Pastoraltagen geschaut. Es wird immer deutlicher, dass es ein längerer Prozess wird, der mit dem Begriff der Kirchenentwicklung gut umschrieben ist. Was nun anzufangen ist, wird uns die nächsten Jahre beschäftigen. Biblisch haben wir uns von einer Stelle aus dem ersten Korintherbrief inspirieren lassen. Im Kapitel 3 geht es darum, wer in der Kirche etwas zu sagen hat; zu wem man halten soll und wer was kann. Paulus kommt zu der Überzeugung: Gott tut das Eigentliche, jeder aber wirkt an seiner Stelle mit. Aus diesem biblischen Bezug ist das Leitwort für die Kirchenentwicklung im Bistum Erfurt entstanden: „Achtsam weiterbauen“ (vgl. 1 Kor 3,10b). Wir wollen unsere Geschichte und was hier gewachsen ist, nicht einreißen, sondern weiterbauen. Wir wollen dabei auf das achten, was gewesen ist, was sich jetzt bewährt und was – vielleicht noch unscheinbar – zum Vorschein kommt.
Die nächsten Schritte:
Für verschiedene Arbeitsgruppen sind nun Termine festgelegt. Es ist noch möglich sich anzumelden. Anmeldungen sind jeweils im Seelsorgeamt möglich: seelsorgeamt@bistum-erfurt.de; 0361-6572-310
- Lebendige Gottesdienste: Montag, 26. August, 19 bis 21 Uhr im Seelsorgeamt
- Offene Türen und Herzen: Freitag, 6. September, 16.30 bis 18 Uhr im Seelsorgeamt
- Frauen und katholische Kirche: Sonntag, 29. September, 17 bis 20 Uhr Kerbscher Berg und Montag, 30. September, 18 bis 21 Uhr St. Martin, Erfurt
- Denkwerkstatt Gremien: Samstag, 5. Oktober, 10 bis 15 Uhr St. Martin, Erfurt
Das Thema Verwaltung und Seelsorge wird wie folgt angegangen: Es wird Gespräche mit Pfarrern geben, bei denen Zeit- und Energieaufwand für die Verwaltung und die Anforderungen an Seelsorge besprochen und analysiert werden. Anhand der Ergebnisse wird dann überlegt, wie Entlastung zu schaffen ist.
Die Beteiligung von Jugendlichen soll so ermöglicht werden: Bei verschiedenen Veranstaltungen und Gelegenheiten im nächsten halben Jahr werden Jugendliche gefragt: „Was braucht es, damit du dich in deiner Kirche wohlfühlst?“ Anfang des nächsten Jahres werden die Ergebnisse gesichtet und dann das weitere Vorgehen festgelegt. Initiiert und durchgeführt werden die Befragungen vom BDKJ und dem Bereich Kinder und Jugend im Seelsorgeamt.
Zu den Familiensonntagen gab es eine kleine Umfrage, die hauptsächlich positive Rückmeldungen hatte. Es wurde jetzt entschieden, dass es im kommenden Schuljahr sieben Vorschläge für Familiengottesdienste geben wird (außerhalb der Advent- und Fastenzeit, da diese durch die Handreichungen des Bereiches Kinder und Jugend abgedeckt sind).