Die Jungen und Mädchen ohne Konfession haben sich für eine Alternative zur Jugendweihe entschieden
Erfurt (BiP). 61 Jugendliche nehmen am Samstag, 9. Mai um 14 Uhr an Feiern der Lebenswende für Jugendliche ohne Konfession in Erfurt teil.
Zum ersten Mal finden die Feiern zeitgleich an zwei Orten statt, nämlich im Mariendom und in der Martinikirche im Brühl. Die Teilnehmer sind zum größten Teil Erfurter, kommen aber auch aus anderen Städten in Thüringen.
Die Lebenswendefeier ist ein alternatives Angebot der katholischen Kirche zur Jugendweihe und versteht sich als ein Fest an der Schwelle zum Jugend- und Erwachsenenalter. Die Konzeption stammt vom damaligen Dompfarrer Reinhard Hauke, heute Weihbischof im Bistum Erfurt, und hat in den Neuen Bundesländern zu gleichen oder ähnlichen Feiern angeregt. Doch auch in Süd- und Westdeutschland stößt die erstmals 1998 durchgeführte Feier auf Interesse, wie Gäste aus Bochum, Münster, Freiburg und München zeigen, die am Samstag extra anreisen.
Neunmal haben sich die Jungen und Mädchen der achten Klasse seit November letzten Jahres mit Gemeindereferentin Cordula Hörbe und Ehrenamtlichen der Domberggemeinden getroffen, um sich auf ihre Lebenswendefeier vorzubereiten. Bei Diskussionen und Gesprächen in Kleingruppen wurde überlegt, welche Menschen und Ereignisse bisher im eigenen Leben wichtig waren. Mit Blick auf die Gegenwart und ihre Herausforderungen suchten die Jugendlichen nach beschreitbaren Wegen in die Zukunft und fragten dabei auch nach eigenen Fähigkeiten, Träumen und Hoffnungen.
Weil nach christlicher Ü;berzeugung der Mensch allein nicht Mensch sein kann, gehören auch zwei Sozialprojekte zur Vorbereitung. Beim ersten kochten die Jugendlichen für Männer und Frauen ohne festen Wohnsitz und bedienten sie am Mittagstisch, beim zweiten Projekt organisierten die Jungen und Mädchen in einem Seniorenzentrum ein gemeinsames Kaffetrinken mit den älteren Herrschaften und tauschten sich mit ihnen über das Zusammenleben von Jung und Alt aus. Außerdem wurde gemeinsam musiziert und gesungen.
In der eigentlichen "Feier der Lebenswende" symbolisieren lange, bunte Tücher die Lebenswege der Jugendlichen, von denen sie zu Beginn erzählen. Als Zeichen der Hoffnung auf eine gute Zukunft erhalten die Jugendlichen am Schluss der Feier eine Kerze. Die Feier schließt mit der Bitte um Segen für die Jugendlichen und ihre Familien. Zur Erinnerung an diesen Tag und die gemeinsamen Treffen gibt es für jeden Teilnehmer ein Fotobuch. Die Dokumentation ist das Ergebnis eines Fotoprojektes, das vom Mehrgenerationenhaus in Erfurt initiiert und mit den Teilnehmern der Lebenswendefeier durchgeführt wurde.
Weitere Information zur Lebenswendefeier: www.bistum-erfurt.de/projekte