Zuwanderer lernen jüdisches Leben in Thüringen kennen

Angesichts des Themenjahres „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ startete das Bildungswerk im Bistum Erfurt 2020 das vom Freistaat Thüringen durch das Programm „Denk Bunt – Das Thüringer Programm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“ geförderte Projekt „Zuwanderer lernen jüdisches Leben in Thüringen kennen“. Es lädt Zugewanderte ein, sich mit jüdischem Leben in Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen.

In vielen muslimisch geprägten Ländern ist Antisemitismus auch heute noch ein relevantes Thema. Dass daraus die Notwendigkeit folgt, über diese Thematik zu informieren, bestätigt uns der Landesrabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen Alexander Nachama, mit dem wir das Projekt inhaltlich eng abstimmen. Ziel ist es, den Zugewanderten in den Bildungsangeboten tiefgreifende Einblicke in das jüdische Leben vor Ort und die jüdische Geschichten Thüringens zu ermöglichen. Wir tun dies auf vielfältige Weise und möchten dabei nicht belehren, sondern Möglichkeiten zum eigenen Entdecken schaffen.

Die Veranstaltungen umfassen Führungen durch Erfurt und dessen einmalige Zeugnisse der jüdischen Geschichte, Kontaktaufnahme mit dem jüdischen Leben heute sowie ein Kennenlernen der verschiedenen Gedenkstätten in Thüringen. Eingebettet sind sie in Seminar- und Begegnungseinheiten mit Vertreter*innen des Judentums heute und Informationen zu den Hintergründen, etwa zu Trauerritualen in unterschiedlichen Kulturen. Vor diesem Hintergrund können Zugewanderte ihre Einstellungen neu reflektieren und Fragen, die sie zum jüdischen Leben haben offen äußern. Dadurch wird Begegnung ermöglicht und ein vielseitiger Austausch geschaffen.