Zum Tod von Ernst Beck

Bischöflicher Kommissarius würdigt den langjährigen Redaktionsleiter der TLZ-Eichsfeld


Im Eichsfeld und in der Kirche
verwurzelt: Ernst Beck ( 23.5.2008)
Bischöflicher Kommissarius würdigt Redaktionsleiter der TLZ-Eichsfeld

Die Nachricht vom Tod des langjährigen Redaktionsleiters des Eichsfelder Tageblatts Ernst Beck war trotz seiner unüberwindlichen Krankheit für mich Grund zu tiefer Betroffenheit.


Sein kleines Wort des Abschieds aus dem Amt der Redaktionsleitung verriet seine zutiefst menschliche, gläubige und menschenwürdige Grundhaltung. Nicht nur seine Arbeit zeugte von hoher Qualität. Ernst Beck ist durch seine Arbeit für viele Menschen zum Vorbild geworden. Er war im Eichsfeld und bei den meisten Menschen hier wie zu Hause. Sie vertrauten ihm. Er teilte die Freude und die Sorgen der Menschen nicht zuletzt dadurch, dass er ihre Sorgen und Freuden mitteilte.


Häme, Schadenfreude, Neid oder Missgunst blieb in seiner Berichterstattung außen vor. Seine Arbeit war bei aller Objektivität Einladung, sich gemeinsam einer menschenwürdigen Welt zu verpflichten. Mir persönlich waren seine Ratschläge kostbar. Auch sein Leben mit seiner Krankheit war Botschaft an uns: im Glauben die Welt zu gestalten, so gut es geht.


Bis in die letzten Tage hinein erschienen seine kleinen Beiträge, etwa der zum Fronleichnamsfest. Oft initiierte oder begleitete er Aktionen, damit sie zum Erlebnis für viele würden. Unvergesslich bleibt mir der Aufruf an die Kindergärten im Elisabethjahr "800 Bilder für Elisabeth" zu malen und sich so mit der Heiligen auseinander zu setzen. In aller Polarisierung, Hektik und Besserwisserei der Nachwendezeit entfaltete er durch seine Arbeit die Kunst des Dialogs.


Es ist mir keine Floskel wenn ich es in Bezug auf Ernst Beck sage: Wir werden ihn vermissen. Ich habe mich sehr gefreut, dass Herr Bischof Dr. Joachim Wanke Ernst Beck am 9. März 2008 mit der höchsten Ehrung des Bistums Erfurt, der Elisabethmedaille ausgezeichnet hat. Diese Ehrung wollte uns den Geehrten als Vorbild vor Augen stellen.


Stellvertretend für die Katholische Kirche unserer Region darf ich für das Wirken von Ernst Beck danken. In der Kirche werden wir seiner vor Gott gedenken. Seiner Familie sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern darf ich unser Beileid aussprechen. Gott möge ihm die Erfüllung des Lebens schenken, auf die er gehofft hat. Sein Geist möge weiter wirken in der Redaktion und nicht zuletzt durch sie im Eichsfeld.



Heilbad Heiligenstadt, den 23. Mai 2008


Heinz Josef Durstewitz, Propst und Bischöflicher Kommissarius

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