„…wie sollte ich IHM den Dienst verweigern“

Zum Tod von Pfarrer i.R. Prälat Wilhelm Palesch. Requiem und Beerdigung am 17.11.2025 in Küllstedt

Am Samstag, 8. November 2025, rief Gott, der Herr über Leben und Tod, seinen treuen Diener, unseren Mitbruder Herrn Pfarrer in Ruhe Prälat Wilhelm Palesch zu sich in sein himmlisches Reich.
 
Prälat Wilhelm Palesch stand im 94. Lebensjahr und im 68. Jahr seines priesterlichen Dienstes.

Wilhelm Palesch wurde am 27. Februar 1932 in Zeche/Slowakei geboren. Er wuchs mit seinen acht Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf und wurde frühzeitig in die landwirtschaftliche Arbeit herangezogen. Durch die Mithilfe in der Landwirtschaft des örtlichen Pfarrhauses lernte er frühzeitig die Arbeit in der Pfarrei kennen. 

Von 1938 bis 1944 besuchte er die Volksschule in Zeche. Wegen des Partisanenkrieges wurden alle Schulkinder 1944 in das Riesengebirge evakuiert und von ihren Familien getrennt. 1946 konnte Wilhelm Palesch wieder in seine Heimat in der Slowakei zurückkehren. Von dort wurde er jedoch mit seinem Vater nach Bad Frankenhausen vertrieben, wo aber seine Familie wieder zusammenfand. Von 1947 bis 1948 setzte er seine Schulausbildung fort und konnte von 1948 bis 1952 die Oberschule in Bad Frankenhausen besuchen. So kam er seinem langen Wunsch, Priester zu werden, ein Stück näher. Soweit es seine Zeit ermöglichte, suchte er Möglichkeiten zum caritativen Dienst in Bad Frankenhausen. 

1952 begann er sein Studium der Theologie in Erfurt. Nach dem Abschluss des Theologiestudiums wurde Wilhelm Palesch zusammen mit vier weiteren Diakonen am 21. Dezember 1957 in der Pfarrkirche St. Severi zu Erfurt durch Weihbischof Dr. Joseph Freusberg zum Priester geweiht. Seinen priesterlichen Dienst begann er am 1. Februar 1958 als Kaplan der Pfarrei Eisenach und wechselte 1961 in die Pfarrei Gotha. Im gleichen Jahr wurde er wegen der Erkrankung des Pfarrers zum Kaplan der Pfarrei Mühlhausen ernannt. 1968 übernahm er als Pfarrkurat die Kuratie Schlotheim. 1969 wurde er zum Pfarradministrator und 1970 zum Pfarrer der Pfarrei Sondershausen ernannt. 1985 übernahm er die Pfarrei Rüstungen im Sperrgebiet und zog mit seiner Schwester Jolanta, die ihm den Haushalt führte, dorthin. 

1992 erfüllte sich sein Wunsch, in einer Pfarrei mit Wolgadeutschen in Tscheljabinsk/Russland als Pfarrer tätig zu sein. Dort konnte er das Wachsen einer Gemeinde erleben und 1999 eine Kirche mit Gemeindezentrum errichteten.  Nach seinem Eintritt in den Ruhestand 2007 wollte er zunächst in Russland bleiben und konnte dort im gleichen Jahr sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. Papst Benedikt XVI ernannte ihn am 4. Juni 2007 zum Päpstlichen Ehrenprälat. Im August 2009 bat er seinen Bischof Joseph Werth in Nowosibirsk um Entpflichtung von der Pfarrverantwortung. 

2010 kehrte er nach Deutschland zurück und wohnte in Lengenfeld unterm Stein. Aufgrund der notwendigen Hilfe wechselte er in das Altenheim St. Vincent in Küllstedt. Am 21. Dezember 2022 konnte er dort sein Eisernes Priesterjubiläum feiern. Am 8. November 2025 verstarb Prälat Palesch im dortigen Pflegeheim.
Überpfarrlich übernahm Wilhelm Palesch während seines Dienstes die Verantwortung als Bezirksjugendseelsorger des Bezirkes Eisenach, als Mitglied im Priesterrat, als Beirat im Referat Altenseelsorge des Bistums und als Dechant des Dekanates Sondershausen und Ershausen. Prälat Palesch war ein Leben lang mit der Fokolarbewegung verbunden.

Requiescat in pace!
Für das Bistum Erfurt
Weihbischof Dr. Reinhard Hauke
Bischofsvikar für Priester und Diakone

Das Requiem wird am Montag, 17. November 2025, um 13:30 Uhr in der Pfarrkirche St. Georg und Juliana zu Küllstedt, Zöllnersgasse 3, 37359 Küllstedt, gefeiert. Es schließt sich die Beerdigung auf dem Friedhof in Küllstedt an.