Arbeitet in Kolumbien: Thomas Jung
Thomas Jung setzt sich für die Ärmsten der Armen in Kolumbien ein
Erfurt (BiP). Anlässlich der Adveniat-Weihnachtsaktion "Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten" besucht der Südamerika-Experte und katholische Laienmissionar Thomas Jung vom 5. bis 7. Dezember das Bistum Erfurt. Jung arbeitet im kolumbianischen Bürgerkriegsgebiet Pasto.
Unrecht hat viele Facetten und wird es noch lange geben. Doch Menschen wie Thomas Jung zeigen, dass es nicht dabei bleiben muss. Er ist darum ein wichtiger Projektpartner für Adveniat. Seit mehr als 40 Jahren unterstützt das katholische Hilfswerk kirchliche Initiativen zu Gunsten der Armen und Benachteiligten in Lateinamerika.
Thomas Jung arbeitet seit 20 Jahren in Kolumbien, einem Land, das auf der Liste der zehn gefährlichsten Staaten der Welt steht. Der Konflikt zwischen Regierungstruppen, linksgerichteter Guerrilla und rechten Paramilitärs hat in den vergangenen 40 Jahren mehr als 250.000 Todesopfer gefordert. Millionen von Menschen sind auf der Flucht.
Fast immer trifft es dabei die Zivilbevölkerung: arme Bauern, Landlose, Nachfahren der Ureinwohner. Diesen Menschen versucht Thomas Jung eine Perspektive zu geben. "Ich versuche dabei so unauffällig wie möglich zu leben", sagt der 47-Jährige, der um die Sicherheit von Frau und Tochter besorgt ist. Wer sich in Kolumbien sozial engagiert und Missstände anprangert, bringt sich und seine Familie unweigerlich in Gefahr.
2005 beauftragte der für Pasto zuständige Bischof Thomas Jung mit dem Aufbau und der Organisation von Basisgruppen in der Sozialpastoral. In weniger als zwei Jahren schaffte es Jung, in 90 Prozent der Pfarreien Gruppen von Ehrenamtlichen zu gründen und sie erfolgreich zu vernetzen. "Er ist der ?Prophet? der Sozialpastoral", meint Pfarrer Luis Antonio Gallardo, selbst ein großer Gerechtigkeitskämpfer. Doch Personenkult ist Thomas Jung zuwider: "Die Menschen selbst leisten die Arbeit. Ich bin nur ein kleiner Teil davon."
