Erfurt (BiP). "Katholische Kirche - Eckpfeiler der Demokratie?" fragt ein Vortrags- und Gesprächsabend, der am Donnerstag, 18. Oktober, von 18 bis 21 Uhr in der Erfurter Bildungsstätte St. Martin stattfindet.
Veranstalter sind die Erfurter Bistumsakademie "Katholisches Forum" und der Lehrstuhl für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie an der Universität Erfurt. Die Veranstaltung versteht sich als eine Bestandsaufnahme 50 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil (1962-65), das Papst Johannes XXIII. einberufen hatte.
Damals suchte die Versammlung aller katholischen Bischöfe der Welt das Verhältnis der Kirche zur demokratischen und pluralen Gesellschaft neu zu bestimmen. Kirchliche Akteure und Kirchenmitglieder haben seither ein demokratisches Ethos verinnerlicht und sind in den Zivilgesellschaften mit ihren jeweiligen Herausforderungen aktiv.
Das kirchliche Engagement in Gesellschaft und Politik führt jedoch häufig zu der Erwartung, dass die Kirche um ihrer Glaubwürdigkeit willen selbst demokratischer verfasst sein müsse. Welche demokratischen Elemente hat die Kirche also seit dem Konzil für sich übernommen, welche sollte sie noch aufnehmen? Diesen Fragen stellen sich verschiedene Referenten in Vortrag und Diskussion.
Prof. Dr. Tine Stein, Politikwissenschaftlerin am Institut für Sozialwissenschaften an der Christian-Albrecht-Universität Kiel, spricht über "Katholische Kirche und Demokratie". Der Bochumer Dogmatiker Prof. Dr. Georg Essen thematisiert unter der Frage "Nachholende Selbstmodernisierung?" das Verhältnis von katholischer Kirche und politischer Öffentlichkeit.
Nach einem Pausen-Imbiss eröffnet Prof. Dr. Michael Dreyer vom Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Podiumsdiskussion mit seinem Impulsvortrag "Wahrheit versus Pluralismus? Das Strukturproblem der hierarchischen Kirche in der postmodernen Demokratie. Der Erfurter Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie, Dr. Christof Mandry, moderiert die Diskussion.
Wer an der Veranstaltung teilnehmen will, sollte sich unbedingt beim "Katholischen Forum" anmelden: Tel. 0361-6572-221 und -220. Die Teilnahme ist kostenlos.
