Am 20. Januar 2022 rief Gott, der Herr über Leben und Tod, seinen treuen Diener und unseren Mitbruder, Herrn Pfarrer in Ruhe Arno Althaus zu sich in sein himmlisches Reich.
Pfarrer Arno Althaus stand im 78. Lebensjahr und im 52. Jahr seines priesterlichen Dienstes.

Arno Althaus wurde am 27. Januar 1944 in Heiligenstadt / Eichsfeld geboren. Seinen Vater lernte er gar nicht kennen, denn er verstarb im Jahr 1947 in sowjetischer Gefangenschaft. Später heiratete die Mutter Herrn Werner Klaus und Arno Althaus erhielt einen Bruder aus dieser zweiten Ehe. Er wuchs in dem kleinen Ort Krombach auf und besuchte von 1950 – 1958 die dortige Grundschule. Danach begann die Oberschulzeit an der EOS in Heiligenstadt, wo er 1962 die Abiturprüfungen sehr erfolgreich bestanden hat.

Arno Althaus wohnte in diesen Jahren im Bischöflichen Konvikt in der Lindenallee. Das religiöse Leben im Konvikt und in der Marianischen Kongregation, der er seit 1960 angehörte, verstärkte in ihm den schon lange bestehenden Wunsch, Theologie zu studieren und Priester zu werden. Nach seiner Annahme als Priesteramtskandidat besuchte er den Sprachenkurs in Halle, wo er Latein und Griechisch lernte, um dann 1963 in Erfurt das Theologiestudium beginnen zu können.

Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums in Erfurt, einem zusätzlichen „Pastoraljahr“ in Jena und dem sich ab Februar 1969 anschließenden Pastoralkurs in Neuzelle wurde er am 27. Juni 1970 durch Weihbischof Hugo Aufderbeck im Erfurter Mariendom zum Priester geweiht.

Seinen priesterlichen Dienst begann Arno Althaus als Kaplan in Jena und Arnstadt (1971). 1973 wurde er zum Pfarrkuraten von Kölleda ernannt, ab 1977 übernahm er zusätzlich den Dienst in der Pfarrkuratie Heldrungen. Nach 10-jährigem priesterlichen Dienst wurde ihm der Titel „Pfarrer“ verliehen. Im Jahr 1983 ernannte ihn dann Bischof Dr. Joachim Wanke zum Pfarrer der Pfarrei St. Nikolaus in Erfurt-Melchendorf. Im Rahmen der anstehenden Strukturreform gehörte ab 2007 auch die Filialgemeinde Vieselbach zu seinem Seelsorgebereich.
 
Mit humorvoller Ruhe, guter Übersicht und pastoralem Fleiß ging Pfarrer Althaus ans Werk. Die äußeren Gegebenheiten für die Seelsorge wurden dank seiner umsichtigen und tatkräftigen Mithilfe geschaffen durch den Neubau des schönen Gemeindehauses, des Kindergartens und die umfassende Renovierung der Kirche einschließlich Einbau einer neuen Orgel.

Nach fast 30-jährigem segensreichen Wirken bat Pfarrer Arno Althaus im Jahr 2012 den Bischof um Versetzung in den Ruhestand und nahm seinen Ruhesitz in der Pfarrei Melchendorf. Soweit es seine Gesundheit zugelassen hat, war er für priesterliche Aufgaben in Erfurt und den umliegenden Orten zur Mithilfe bereit. In dieser Zeit galt die besondere Sorge aber auch seiner 100 Jahre alt gewordenen Mutter, die er im Jahr 2021 zu Grabe tragen musste.

Auch überpfarrlich hat Pfarrer Althaus bereitwillig viele Aufgaben übernommen und stand dem jeweiligen Bischof mit Rat und Tat zur Seite. So wirkte u. a. als Dekanatsjugendseelsorger in den Dekanaten Arnstadt und Sömmerda, später als Pastoralreferent bzw. Stellvertretender Dechant im Dekanat Erfurt. Viele Jahre war er Mitglied des Kuratoriums der Stiftung „St. Johann Nepomuk“ zu Erfurt. Bei allem ist er tatkräftig unterstützt worden von seiner langjährigen Pfarrhaushälterin, Frau Agnes Nachsel. Ihr gebührt ebenfalls herzlicher Dank für Ihr nimmermüdes Engagement.

Am Donnerstag, 20. Januar 2022, legte Pfarrer Arno Althaus nach einem schweren und in Geduld ertragenen Krankenlager sein Leben im St. Martin-Hospiz zu Erfurt in Gottes Hände zurück.

Für sein verdienstvolles priesterliches Wirken möge er reichen Lohn erhalten.
Pfarrer Althaus war Mitglied im Pactum Marianum seit dem 20. Januar 1998. Requiescat in pace!

Erfurt, 28.01.2022
Für das Bistum Erfurt
Weihbischof Dr. Reinhard Hauke
Bischofsvikar für Priester und Diakone

Das Requiem für Pfarrer Arno Althaus wurde an seinem Geburtstag, Donnerstag, 27.01.2022, 11:00 Uhr, im Dom St. Marien zu Erfurt gefeiert.
Um 13:00 Uhr war die Beisetzung bei den Priestergräbern auf dem Erfurter Hauptfriedhof.