Das älteste, noch erhaltene Foto der Gloriosa aus dem Jahr 1885
Erfurt (BiP). Der neue Klöppel für die Erfurter Gloriosa ist zwar noch nicht geschmiedet, dennoch steht schon fest, dass er zwischen dem 13. und 17. März angeliefert wird. In der darauf folgenden Woche erfolgt der Einbau.
Glockenfreunde dürfen sich auf ein außerplanmäßiges Geläut der größten, mittelalterlichen, frei schwingenden Glocke der Welt freuen. "Wir müssen die Gloriosa sicherlich mehrmals zur Probe läuten, um den neuen Klöppel zu justieren", sagt Andreas Gold, der Leiter des Bischöflichen Bauamtes. Mit 380 Kilogramm ist der noch zu schmiedende Klöppel 30 Kilogramm schwerer als sein Vorgänger, der mit der Gloriosa seit der Schweißung eines Haarrisses im Jahr 2004 nicht mehr harmoniert.
Damit solche Risse nicht noch einmal entstehen, wird alles technisch Mögliche getan, um die große Domglocke zu schonen. So wurde etwa die Läuteordnung von 17 auf acht Termine reduziert. Und mit dem neuen Klöppel, der rund 15.000 Euro kostet, sollen Prellschläge vermieden werden, die dem Glockenkörper zusetzen.
Die Firma "Edelstahl Rosswag" in Pfinztal bei Karlsruhe, die größte Freiformschmiede in Süddeutschland, macht sich am Samstag, 18. Februar ab 11.30 Uhr ans Werk und schmiedet aus einem fast 400-Kilo-Metallblock den Gloriosa-Klöppel. 200 Leute dürfen dabei zusehen, wenn sie die Anfahrt nicht scheuen, die mit Auto oder Bahn problemlos zu bewältigen ist. Die zehn Euro für den Eintritt spendet die Firma zugunsten der Gloriosa und bietet ihren Besuchern obendrein eine Werksführung und einen Imbiss an. Die Eintrittskarten sind in der Dom-Information auf dem Domberg erhältlich.