Lieber Seelsorger als Jurist:
Steffen Riechelmann
Bischof weiht Steffen Riechelmann aus Breitenworbis zum Diakon...
Heiligenstadt (BiP). Steffen Riechelmann aus Breitenworbis wird am 23. September von Bischof Joachim Wanke durch Handauflegung und Weihegebet zum Diakon geweiht.
Die Weiheliturgie beginnt um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Ägidien. Als Diakon wird Riechelmann in der Pfarrei St. Marien in Meiningen tätig sein, ehe er am Pfingstsamstag 2007 die Priesterweihe empfängt.
Eigentlich würde er jetzt als Jurist arbeiten. Nach dem Abitur und dem Zivildienst beim Deutschen Roten Kreuz hatte Steffen Riechelmann Rechtswissenschaften in Jena studiert und beendete im Jahr 2000 die Ausbildung mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen. Danach hätte die Karriere starten können. "Doch Gott hatte wohl anderes mit mir vor", meint Riechelmann im Rückblick.
Im Oktober 2000 begann er, in Erfurt und Tübingen Katholische Theologie zu studieren. Schon als Kind hatte sich Riechelmann, der 1972 in Leinefelde geboren wurde und in Breitenworbis aufwuchs, vorstellen können, Priester zu werden. Das Leben mit und in der Kirche war ihm von früh an vertraut.
Während des Jurastudiums in Jena beschäftigte ihn der Gedanke an ein Leben als Priester intensiver. In der Katholischen Studentengemeinde (KSG), wo er sich wie zu Hause fühlte, suchte er bewusst das Gespräch. Der Studentenpfarrer war ihm in dieser Zeit ein ebenso wichtiger Gesprächspartner wie die Priester in seiner Heimat.
Das Zweitstudium, immerhin fünf zusätzliche Jahre und viele Prüfungen, hat er im Nachhinein nicht bereut: "Ich habe das Gefühl, da angekommen zu sein, wo ich eigentlich schon immer hin wollte." Seine Berufung zum Priester betrachtet Riechelmann als Geschenk Gottes.
Die Familie und viele Freunde unterstützten ihn während des Studiums und der Zeit im Priesterseminar. "Das hat es mir leichter gemacht, mich endgültig für die Priesterweihe zu entscheiden", stellt er heute dankbar fest.
Priester zu sein, heißt für Steffen Riechelmann, sich Christus ganz zur Verfügung zu stellen. Glaube habe er immer als befreiend erfahren, nie als Belastung. Deshalb will er Menschen - "besonders denen, die Christus nicht kennen lernen durften" - davon erzählen.
"Glaubwürdiger Zeuge der Liebe Gottes zu sein", darin sieht er seine herausragende Aufgabe als Diakon und künftiger Priester.
Cäcilia Hille,
Praktikantin der Pressestelle
