Die gute Seele des Studiums

Nachruf auf Maria-Luise Funke aus Erfurt

Foto: S. Meinung

Vier Monate nach Vollendung ihres 90. Lebensjahres verstarb jetzt in Erfurt Frau Maria-Luise Funke. Die Heimgerufene war nicht nur ein bekanntes und engagiertes Mitglied der Domberggemeinde bzw. der neuen Innenstadtpfarrei St. Laurentius, sondern durch ihre berufliche Tätigkeit auch vielen katholischen Christen Thüringens und der neuen Bundes-länder gut bekannt. 

So baute Frau Funke (geb. Saul) von 1950 bis 1965 mit die Thüringer Diözesan-Jugend-seelsorge auf und war - nach einer Kinderpause - dann über 20 Jahre als Chefsekretärin des Erfurter Philosophisch-Theologischen Studiums, der einzigen Ausbildungsstätte katholischer Priester in der DDR, tätig.

Dort ging sie den jährlich wechselnden Rektoren mit Fleiß und Tatkraft zur Hand und hatte in ihrer mütterlich-strengen Art immer auch ein Ohr für die Theologiestudenten aus allen Jurisdiktionsbezirken der einstigen DDR . So manche Tagung oder etliche Albertus-Magnus-Akademien von Hochschule und Priesterseminar wurden auch dank ihrer Umsicht erst zu nachhaltigen Ereignissen.

Wegen ihres Einsatzes für die katholische Kirche von Thüringen und des ganzen Landes durfte Marlies Funke u.a. 1984 mit einer 150köpfigen DDR-Pilgergruppe nach Rom reisen, was sie stark beeindruckte. Die Verstorbene, die ihrem heimgerufenen Ehemann Franz, dem langjährigen Glockenwart der "Gloriosa", nach 30 Monaten in die Ewigkeit folgt, schenkte drei Kindern das Leben. Um sie trauern außerdem fünf Enkel und zwei Urenkel. R.I.P.                                                                                                                                                                  
Michael Meinung