Erfurt, 13.3.2012. Im Rahmen des bundesweiten Josefstag wird Bischof Joachim Wanke am Montag, dem 19. März, mit benachteiligten Jugendlichen in Weimar und Erfurt ins Gespräch kommen, sich über ihre Situation informieren und mit ihnen das Abendessen teilen.
In Weimar besucht er Jugendliche, die mit dem Kolpingbildungswerk Thüringen e.V. einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben, ihre praktische Ausbildung jedoch in der Härterei Reese absolvieren. So eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) im kooperativen Modell ist eine durch die Agentur für Arbeit geförderte Ausbildungsform. Sie richtet sich an Jugendliche, die den Anforderungen einer betrieblichen Ausbildung noch nicht gewachsen sind.
Während ihrer BaE erhalten diese Jugendlichen aktive sozialpädagogische Hilfe und Unterstützung und werden durch einen regelmäßigen Stütz- und Förderunterricht optimal gefordert und gefördert. Ziel des Ganzen ist, dass die Auszubildenden möglichst zeitnah in eine betriebliche Ausbildung im Kooperationsbetrieb übernommen werden können.
Am Nachmittag besucht Wanke das Jugendwohnheim des Kolpingbildungswerk in Erfurt. Dort möchte er die Situation der untergebrachten Jugendlichen kennenlernen. Eine Gesprächsrunde der Bewohner mit dem Bischof schließt sich an, bevor der Josefstag mit einem gemeinsamen Abendessen endet.
"Mit dem Josefstag wollen wir auf die schwierige Situation von Jugendlichen hinweisen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance bekommen. So wie das Kolpingbildungswerk leistet eine Reihe kirchlicher Einrichtungen in Thüringen unverzichtbare Aktivitäten, um diesen Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen", sagt Diözesanjugendpfarrer Timo Gothe, "Die Kirche sieht sich in Mitverantwortung zur Besserung dieser Situation junger Menschen in Thüringen."
Die sieben Verbände und Organisationen, die sich im Freistaat zur Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit zusammengeschlossen haben, unterbreiten für mehr als 2.000 Jugendliche in Thüringen Angebote der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung. Diese jungen Menschen haben es aufgrund vielfältiger Schwierigkeiten besonders schwer, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu finden.
Ihre Armut drückt sich oftmals nicht nur in der finanziellen Situation aus, sondern zeigt sich auch in schlechten oder fehlenden Bildungsabschlüssen und familiären Problemlagen. "Neben Projekten der Berufsvorbereitung sind uns deshalb auch parallele Angebote der Lebensberatung sowie Unterstützung bei Alltagsproblemen sehr wichtig.", so Gothe.
Robert Weidler
Stichwort "Josefstag":
Der Heilige Josef ist Schutzpatron der Arbeiter und Jugendlichen. Seinen Gedenktag begeht die Kirche am 19. März. Seit sechs Jahren besuchen Verantwortliche aus der Kirche und Politik am Josefstag Einrichtungen der Jugendsozialarbeit und setzen damit ein Zeichen für die Bedeutung dieser Arbeit. Der Josefstag hebt die Bedeutung der katholischen Träger und Einrichtungen für die Integration benachteiligter Jugendlicher hervor und gibt Impulse für politische Entscheidungen. Der Aktionstag wird in Thüringen von der LAG Katholische Jugendsozialarbeit getragen.
www.josefstag.de
www.kjs-thueringen.de