Bischof Wanke weiht Kirche in Bad Liebenstein

Bad Liebenstein (BiP). 90 Jahre lang feierten die Katholiken in Bad Liebenstein ihre Gottesdienste in der Kapelle des Hauses "Maria Regina". Jetzt besitzt die Pfarrei St. Kilian ein eigenes Gemeindezentrum mit Kirche, Pfarrhaus und Gemeinderäumen. Die Kirchweihe wird Bischof Joachim Wanke am kommenden Sonntag, 9. Juli, um 16 Uhr vornehmen, anschließend findet ein Gemeindefest statt. Den Gottesdienst gestalten die Gemeindeschola und ein Bläserensemble; die Orgel spielt die Organistin der evangelischen Gemeinde in Meiningen, Antje Albu. Jugendliche aus der Gemeinde führen vor der Kirchweihe das Spiel "Wie Kilian nach Franken ging" auf.

 

Anlage

Zur Baugeschichte des Gemeindezentrums St. Kilian:

Das Gemeindezentrum der katholischen Pfarrei St. Kilian wurde vom Architekturbüro Alt und Britz, Saarbrücken, geplant. Die Saarbrücker Architekten hatten 1997 einen von der Pfarrei St. Kilian ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewonnen, bei dem 25 Entwürfe eingereicht worden waren. Die Bauleitung lag in den Händen des Architekturbüros Wetzel in Bad Salzungen, die Bauaufsicht hatte das Bischöfliche Bauamt, vertreten durch Herrn Ordinariatsrat Wolfgang Lukassek und Herrn Ernst Lorenz.

Das Gemeindezentrum ist auf einem rund 2.200 Quadratmeter großen Grundstück errichtet worden, das die Pfarrgemeinde im November 1998 von der Stadt Bad Liebenstein erworben hatte. Die Grundsteinlegung erfolgte am 21.5.1999, das Richtfest wurde am 3.9.1999 gefeiert.

Das Gemeindezentrum besteht aus der quadratischen Kirche mit 84 Sitzplätzen, dem Gemeinde- und dem Pfarrhaus. Kirche und Gemeindehaus sind durch ein Foyer mit weiteren 32 möglichen Sitzplätzen verbunden. Die drei Funktionseinheiten können durch Öffnen von Faltwänden zu einem einzigen Raum vereint werden.

Im Gemeindehaus finden sich neben zwei Gemeinderäumen und einer Teeküche ein Stuhllager, Sakristei, Pfarrbüro und Archiv sowie Toiletten.

Auf etwa zwei Millionen Mark belaufen sich die Baukosten. Die Finanzierung des Gemeindezentrums erfolgte über den Baufond des Bistums Erfurt, durch Zuschüsse des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, Paderborn, und einen Zuschuss des Bonifatiuswerkes im Bistum Würzburg sowie durch die Eigenmittel der Kirchengemeinde St. Kilian und Spenden.

Stichwort: "Kirchengebäude / Kirch(en)weihe":

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen", sagt Jesus Christus im Matthäus-Evangelium (Mt 18,20). Daher sind Christinnen und Christen für ihre Gottesdienste an keinen bestimmten Ort gebunden. Sie können sich überall versammeln, um zu beten, das Wort Gottes aus der Bibel zu hören und die Eucharistie zu feiern. Entscheidend ist nicht wo, sondern dass sie sich versammeln.

Seit dem dritten Jahrhundert ist es üblich, zur Versammlung in einem bestimmten Gebäude, der Kirche, zusammen zu kommen. Das Kirchengebäude ist nicht durch sich ein besonderer Ort, sondern erlangt seine Würde "durch das darin versammelte Gottesvolk und seine im Gottesdienst erfahrene Begegnung mit Gott" (Rupert Berger). Problematisch ist es, von der Kirche als Wohnstätte Gottes zu sprechen, denn nach christlichem Verständnis will Gott an jedem Ort und zu jeder Zeit den Menschen nahe sein.

Bei der Kirchweihe wird eine Kirche ihrer Bestimmung als Versammlungsort der Gemeinde übergeben. Die Kirchweihe leitet in der Regel der Ortsbischof, in einem Verhinderungsfall ein anderer Bischof. Als Ausnahmefall gilt, wenn eine Kirchweihe von einem dazu eigens beauftragten Priester vorgenommen wird.

Die Liturgie der Kirchweihe war im Laufe der Geschichte vielfachen Einflüssen und Veränderungen unterworfen. Der heutige Kirchweihritus findet im Rahmen einer Messfeier statt und besteht aus der

  • Segnung des Wassers am Taufbrunnen mit Entzünden der Osterkerze und Tauferinnerung der Gemeinde,
  • Segnung des Ambos (Lesepult) als Ort der Verkündigung des Wortes Gottes zu Beginn des Wortgottesdienstes,
  • Weihe des Altares vor der Eucharistiefeier,
  • Segnung des Tabernakels (Aufbewahrungsort des eucharistischen Brotes) nach der Kommunion.



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