Das Bistum Erfurt wurde am 8. Juli 1994 durch Papst Johannes Paul II. begründet, über 1250 Jahre nach dem ersten, gescheiterten Versuch einer Bistumsgründung in Erfurt durch Bonifatius und gehört heute zur Paderborner Kirchenprovinz. Sein Archiv erfüllt die Funktion eines historischen Gedächtnisses und die dort aufbewahrten Akten und Dokumente legen Zeugnis ab über das Handeln und Wirken der katholischen Kirche im gesamten Bistumsgebiet, d.h. dem Eichsfeld, der Diaspora und der Rhön.
Das Bistumsarchiv Erfurt nimmt eine bedeutende Rolle im Kontext der kirchlichen Kulturgüter ein und sorgt mit seinen Mitarbeiter:innen für die fachgerechte Erschließung der Dokumente, die sachgerechte Aufbewahrung sowie die Bereitstellung für interessierte Nutzer:innen. Zudem gewährleistet das Archiv eine fundierte Dokumentation der jüngsten Vergangenheit bis in die Gegenwart, um das heutige Handeln der Kirche sowohl nachvollziehbar als auch transparent zu gestalten.
für Benutzer:innen nach Anmeldung
| Di | 10 – 12 Uhr | 13 – 16 Uhr |
| Do | 10 – 12 Uhr | 13 – 16 Uhr |
| Fr | 10 – 12 Uhr |
Freitagnachmittag und an anderen Tagen nach Vereinbarung.
Linie 2 bis Haltestelle Domplatz Süd oder Theater
Linie 3 und 6 bis Haltestelle Domplatz Nord
Parkhaus Domplatz
Diensträume
Domstraße 9, 99084 Erfurt
Postanschrift
PF 80 06 62, 99032 Erfurt
0361 65 72 – 0
archiv@bistum-erfurt.de
Dr. Michael Matscha
0361 65 72 – 400 und – 401
Dr. des. Andrea Wittkampf
0361 65 72 – 403
Paul-Martin Müller
0361 65 72 – 406
Archivmitarbeiter:in
Maria Gorsler
Auf der Rinne 17, 37308 Heilbad Heiligenstadt
03606 5 06 88 85
archiv-eic@bistum-erfurt.de
Familienforscher sollten nach Möglichkeit selbst das Archiv aufsuchen. Nur in Einzelfällen und mit sehr konkreten Hinweisen ist es möglich, solche Anfragen schriftlich zu beantworten.
Zeitnah werden die ersten Kirchenbücher aus den Pfarreien auf “matricula online” gestellt.
Beständeübersicht im Archivportal Thüringen:
www.archive-in-thueringen.de
Kirchenbücher Übersicht zum Download
Die Bestände des Bistumsarchivs Erfurt setzen sich aus folgenden Bestandsgruppen zusammen:
Das Domarchiv Erfurt hat seine Anfänge im Archiv des möglicherweise schon im 8. Jahrhundert gegründeten Kollegiatstifts St. Marien (heute Dom), das 1117 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Durch die späte Säkularisation im Jahr 1837 (danach Pfarrkirche, seit 1854 Propsteipfarrkirche) verblieb nahezu der gesamte Bestand in kirchlichem Besitz. Darüber hinaus wurde das Archiv des erzbischöflich mainzischen, seit 1821 bischöflich paderbornischen und seit 1929/30 bischöflich fuldaischen Geistlichen Gerichts Erfurt (1312 bezeugt) integriert, das im Mittelalter fast ganz Thüringen und im 19. Jahrhundert daneben auch Teile des heutigen Landes Sachsen-Anhalt umfasste.
Das Erfurter Generalvikariat wurde bereits 1946 gegründet und unterstand dem Fuldaer Bistum. Aufgrund der zunehmenden Einschränkungen der Verbindung nach Fulda seitens der DDR wurde eine Verselbstständigung des thüringischen Diözesanteils erforderlich. Im Jahr 1973 erfolgte die Gründung des Bischöflichen Amts Erfurt-Meiningen mit einem Apostolischen Administrator an seiner Spitze. Dieses Amt entstand aus dem Bereich des Generalvikariats Erfurt unter Einschluss des bischöflich würzburgischen Kommissariats Meiningen.
Mit der Friedlichen Revolution im Jahr 1989 wurde das Regionalarchiv Ordinarien Ost eingerichtet, welches das Schrift- und Dokumentationsgut der Berliner Ordinarienkonferenz, der Berliner Bischofskonferenz sowie der überdiözesanen Einrichtungen und Gremien umfasst. Gemäß dem Auftrag vom 10. November 1989 erfolgte die Zusammenführung der Unterlagen aus verschiedenen, zum Teil dezentralen Lagerungsorten seit Sommer 1990. Die Deponierung erfolgte am 10. November 1993.
Die mit dem Bistumsarchiv Erfurt verbundene Dombibliothek beinhaltet zahlreiche Inkunabeln und Handschriften und ist aus der Stiftsbibliothek hervorgegangen. Ihre Altbestände wurden auch in jüngerer Zeit hauptsächlich durch Deposita erweitert. Neuere Erwerbungen sind insbesondere der Regional- und Kirchengeschichte Ostdeutschlands zuzuordnen.