Erfurt (BiP). Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat den verstorbenen langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang Nossen, als einen aufrechten und geradlinigen Mann gewürdigt. Nossen habe sich nach der friedlichen Revolution in der DDR leidenschaftlich und ohne Rücksicht auf die eigene Person für die Erneuerung jüdischen Lebens im Freistaat eingesetzt. Dabei „erwies sich der Verstorbene auch als ein engagierter und wichtiger Gesprächspartner für die Katholische Kirche“, heißt es in dem Kondolenzschreiben des Bischofs an die Jüdische Landesgemeinde. „Wir trauern im Bistum Erfurt um unseren älteren Bruder Wolfgang Nossen“, schreibt Neymeyr in Anspielung auf ein Wort von Papst Johannes Paul II., das die Verbindung von Juden und Christen betont. Wolfgang Nossen starb am vergangenen Samstag im Alter von 88 Jahren, nachdem er von 1995-2012 die Jüdische Landesgemeinde geleitet hatte.