"Wer Gott die Ehre gibt, setzt sich für den Frieden unter den Menschen ein"

Weihnachtswort von Bischof Joachim Wanke

Die Engel auf den Fluren von Bethlehem verkünden nicht nur den Frieden auf Erden. Sie reden zuvor von Gott im Himmel, dem Ehre und Herrlichkeit gebührt. Beides gehört zusammen. Dort, wo Gott nicht geehrt wird, kommt der Friede unter uns Menschen in Gefahr.


Auch in diesem Jahr gibt es viele Stellen auf dem Globus, wo Menschen durch Krieg und Terror ihr Leben lassen müssen. Wir denken an die Menschen im Irak, im Sudan, in Afghanistan, in Tschetschenien, in Kolumbien. Auch Soldaten aus unserem Land bemühen sich, im Auftrag der UNO und der NATO friedenssichernde Dienste zu leisten, unter Gefährdung ihres eigenen Lebens. Diesen Soldaten gilt meine Anerkennung und mein Dank.


Anerkennung und Dank gilt Menschen und Organisationen, die sich für humanitäre Hilfe in Kriegsgebieten und den Aufbau ziviler Gesellschaften einsetzen. Oft sind unter ihnen Menschen, die sich vom christlichen Impuls der Liebe zum Mitmenschen leiten lassen. Wer Gott die Ehre gibt, setzt sich für den Frieden unter den Menschen ein. Jede andere Art von Gottesverehrung ist Verunehrung Gottes.


Kriege fangen bekanntlich dort an, wo Menschen und Völker ihre Interessen über die der anderen stellen. Es ist ein Segen, dass die Völker Europas mehr und mehr lernen: Das Wohlergehen des einen Volkes ist auch zum Vorteil des anderen. Der Prozess der Einigung unseres Kontinents bedarf der Einsicht: Wir sitzen auch weltweit gemeinsam in einem Boot. Es darf sich nicht mehr lohnen, Kriege zu führen, die der Unterdrückung und Ausbeutung anderer dienen. Wir haben nur gemeinsam Zukunft, niemals für uns allein oder gar gegeneinander.


Das Weihnachtsfest hat die eine großartige Botschaft: Die Ehre des Menschen ist auch die Ehre Gottes. Gott selbst hat in der Geburt Jesu in Bethlehem gezeigt, wie groß er vom Menschen denkt. Das gilt es wieder zu feiern - nicht nur an Heilig Abend.



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