Liebe Messdienerinnen und Messdiener,
die Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom steht in diesem Jahr unter dem Leitwort: „Suche Frieden und jage ihm nach.“ Mit diesem Gottesdienst beginnt die Suche. Was sucht ihr in Rom? Was erwartet euch dort?
Wer als katholischer Christ nach Rom pilgert, hat ein Ziel: die Gräber der Apostel Petrus und Paulus. Ihnen haben wir unseren christlichen Glauben zu verdanken. Petrus wurde von Jesus dazu beauftragt, die erste christliche Gemeinde in Jerusalem zu leiten und seine Botschaft, sein Evangelium unter die Leute zu bringen. Petrus war daher nicht nur Vorsteher der Jerusalemer Urgemeinde, sondern auch Wandermissionar, der bis nach Rom kam. Rom war zu seiner Zeit das Zentrum des römischen Reiches. Dorthin wollte er die Botschaft Jesu Christi bringen. Er erzählte den Menschen von Jesus, den er persönlich kennengelernt hatte. So konnte er viele für den christlichen Glauben gewinnen und durch die Taufe mit Jesus Christus verbinden. Weil dies den Römern nicht recht war, wurde er hingerichtet und ist als Märtyrer gestorben. Über seinem Grab ist heute der riesige Petersdom errichtet, wo wir am kommenden Freitag die Heilige Messe feiern werden.
Auch den Apostel Paulus zog es nach Rom. Als überzeugter Jude verfolgte er zu-nächst die Christen, bis ihm Jesus vor den Toren von Damaskus erschien und ihm offenbarte, dass er der Messias ist. Daraufhin ruhte Paulus nicht. Er war unermüdlich unterwegs, überzeugte die Menschen von der Wahrheit des christlichen Glaubens und gründete christliche Gemeinden im ganzen römischen Reich. Auch dies war den Behörden nicht recht. Da er römischer Staatsbürger war und an den Kaiser appelliert hat, wurde er nach Rom gebracht, wo er – wie Petrus auch – als Märtyrer gestorben ist. Auch über seinem Grab ist eine riesige Kirche erreichtet, St. Paul vor den Mauern, die wir am Montag erleben werden. Beide, Petrus und Paulus, zählen zu denen, die Jesus seliggepriesen hat, weil sie um der Gerechtigkeit willen verfolgt wurden.
Da Petrus und Paulus die wichtigsten Glaubensboten unserer Kirche sind und da Jesus dem Petrus die Leitung seiner Kirche anvertraut hatte, pilgern wir zu ihren Gräbern nach Rom. Darüber hinaus freuen wir uns auf die Begegnung mit dem Nachfolger des Apostels Petrus, Papst Franziskus. Ihm ist heute die Leitung der gro-ßen katholischen Weltkirche anvertraut. Er nimmt sich am Dienstag die Zeit, so vie-len Messdienerinnen und Messdienern aus Deutschland und aus der ganzen Welt zu begegnen. Die Begegnung mit dem Papst ist immer auch eine Begegnung mit der Weltkirche und eine besondere Begegnung mit Jesus Christus, der ihn zum Petrusdienst berufen hat. Gerade diejenigen unter euch, die an kleinen Kirchorten ihren Dienst tun, können so erleben, dass wir alle einer großen weltumspannenden Kirche angehören, die durch die Jahrhunderte der Kirchengeschichte hindurch bis zu den ersten Aposteln und bis zu Jesus Christus selbst reicht.
Neben dem Besuch der Gräber der Apostel Petrus und Paulus und neben der Be-gegnung mit dem Nachfolger des Apostels Petrus, Papst Franziskus, suchen wir in Rom auch die Erfahrung der Gemeinschaft Gleichgesinnter. Wir wollen verwirklichen wozu Paulus im Römerbrief auffordert: „Seid untereinander eines Sinnes!“ (Röm 12,16) Schon heute hier im Erfurter Dom sind so viele Messdienerinnen und Messdiener versammelt, wie selten: 400 Kinder und Jugendliche brechen nach diesem Gottesdienst zur Wallfahrt nach Rom auf. Dort werden über 50.000 Messdienerinnen und Messdiener erwartet. Diese Erfahrung der Gemeinschaft von Messdienerinnen und Messdienern aus unserem Bistum, aus Deutschland und aus der ganzen Welt ist eine große Ermutigung für euren Dienst. All die vielen, die die Wallfahrt vorbereitet haben und organisieren, die euch begleiten und mit euch gehen und die euch die Teilnahme bezahlen, tun dies als Zeichen des Dankes für euren Dienst. Wir alle freuen uns über die Kinder und Ju-gendlichen, die durch ihren Dienst am Altar zur Feierlichkeit der Liturgie wesentlich beitragen und mithelfen, dass Jung und Alt würdig und schön Gottesdienste feiern, die uns im Glauben stärken und unterstützen.
Es gilt das gesprochene Wort