Vortragsreihe "Leben meistern" thematisierte Organ-Transplantationen

Letzter Abend der Vortragsreihe in Ichtershausen

Pressemitteilung der katholischen Pfarrgemeinde Ichtershausen


Ichtershausen (gabel). Mit Film, Lesung, Vortrag und Diskussion "Leben mit dem zweiten Herz - Organspende heute" ging die Vortragsreihe "Leben meistern" der katholischen Gemeinde Ichtershausen und der Konrad-Adenauer-Stiftung Erfurt zu Ende. Noch einmal 60 Zuhörer verfolgten tiefbewegt den Bericht des Weltmeisters und Olympiasiegers Hartwig Gauder über den Kampf mit der Krankheit, der ihn stärker herausforderte als die sportlichen Erfolge im Gehen. Eine im Berufsalltag zugezogene Infektion zerstörte das eigene Herz, mit einem Kunstherzen musste er ein Jahr auf ein Spenderherz warten. Seitdem ist Hartwig Gauder unterwegs, um anderen Kranken Mut zum Durchhalten zu machen. Niemals sollte man aufgeben und vorzeitig Schluß machen. Als wichtigste Hilfen erwiesen sich die Familie und die Gemeinschaft der Miterkrankten. Diese wurde bei der Veranstaltung selbst durch die Anwesenheit weiterer Transplantationspatienten sichtbar. Auch Glaube und Religion sind Hilfen, aber nur - wie Hartwig Gauder unterstrich - wenn man andere Menschen in Not einbezieht.


Dieses Plädoyer für Leben bildete den Schlusspunkt der Vortragsreihe "Leben meistern". Die insgesamt 200 Teilnehmer aus dem nördlichen Ilmkreis zeigten einsdrucksvoll die Bedeutung der Fragen nach menschenwürdiger Gestaltung von Alter, Krankheit, Leben und Sterben. Vorträge und Diskussion ließen erkennen, dass aktive Sterbehilfe letztlich nur ein verzweifelter Ausweg wäre, kluge Vorsorge, leistungsfähige Medizin und Zusammenhalt der Generationen jedoch würdevolles Leben ermöglichen. Eine rechtlich klare Willensäußerung schützt zudem vor unsinniger Lebensverlängerung um jeden Preis. Das setzt freilich eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit Alter, Krankheit und Tod als Momenten des Lebens selbst voraus. Die Erfahrung anderer und auch ein lebendiger Glaube können dabei helfen. Daß das Thema alle Generationen angeht, bewies die Teilnahme einer Ichtershäuser Regelschulklasse sowie die uneigennützige technische Unterstützung der Regelschulen von Ichtershausen und Osthausen.


Prof. Dr. Michael Gabel



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