Erfurt (BiP). Latein gilt als die Kirchensprache schlechthin, hat aber den Nachteil, dass die wenigsten Katholiken sie sprechen. Im Weltjugendtagsbüro des Bistums Erfurt hält man sich darum lieber an das Englische, wenn es um die Verständigung mit den Gästen aus 20 Ländern der Erde geht.
"Die zweieinhalb Tausend Jugendlichen, die wir zu den ?Tagen der Begegnung? in Thüringen erwarten, sprechen zwölf verschiedene Sprachen, und die wenigsten von ihnen können Deutsch", erläutert Weltjugendtagsreferentin Stephanie Czernotta, warum das Team der Jugendseelsorge momentan Englisch-Nachhilfe bekommt.
Während die Thüringer in die Ferien fahren, büffeln die jungen Mitarbeiter mit einer eigens engagierten Sprachlehrerin Vokabeln und Redewendungen für das Telefon. "Wir hatten natürlich alle Englisch in der Schule, aber wer lernt da schon Begriffe aus dem kirchlichen Umfeld", beschreibt Czernotta das Problem. Also trainiert man einmal wöchentlich, was auf Englisch Bischof (bishop), Bistum (diocese) oder Eucharistiefeier (Eucharistic mass) heißt.
Die größte Herausforderung sei, schnell und sicher zu reagieren, wenn es aus dem Telefon beispielsweise tönt: "I have a question: What means Treffen am Angerbrunnen in Erfurt?? Wegbeschreibungen, Uhrzeiten und sämtliche Thüringer Programmpunkte müssen die Teammitglieder am Telefon wie aus dem Effeff beherrschen.
"Auch wenn die Aussprache vielleicht nicht perfekt ist, Hauptsache, man wird verstanden", macht Stephanie Czernotta den Mitstreitern Mut. Mit dem Lateinischen hätte man es wenigstens in diesem Fall leichter gehabt: Das wird gesprochen, wie man es schreibt.