Weimar (BiP). Ob der Rechtsextremismus die Gesellschaft in Deutschland verändert, diskutieren Michel Friedman, stellvertretender Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, und vier prominente Thüringer am Mittwoch, 15. November, um 20 Uhr im Hotel "Elephant" in Weimar. Neben Friedman sind als Gesprächsteilnehmer dabei: der Erfurter Bischof Joachim Wanke, der Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, Bernd Kauffmann, der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Volkhard Knigge, und der Chefredakteur der Thüringischen Landeszeitung, Hans Hoffmeister. Moderatorin ist MDR-Redakteurin Claudia Nothelle. Veranstaltet wird die Podiumsdiskussion vom Katholischen Forum im Land Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Weimarer Goethe-Institut.
Auslöser für die Veranstaltung sei der Brandanschlag auf die Erfurter Synagoge im April dieses Jahes gewesen, erklärte Hubertus Staudacher, Geschäftsführer des Katholischen Forums. "Unter dem Eindruck dieser schrecklichen Tat haben alle angefragten Teilnehmer sofort zugesagt", so Staudacher. Auch wenn die Mehrzahl der Gesprächsteilnehmer in Thüringen lebten, solle sich die Diskussion nicht auf Ostdeutschland beschränken. "Der Rechtsextremismus ist ein gesamtdeutsches Problem", betont Staudacher. Klärungsbedürftig sei vor allem die Gewaltbereitschaft, die sich bei rechtsextremen Tätern in Ost wie West finden lasse. "Hat sich vielleicht die Gesellschaft bereits verändert, dass Rechtsextreme Gewalt geradezu ?selbstverständlich? anwenden?", möchte Staudacher hinterfragt wissen. Zu diskutieren sei auch, welche Möglichkeiten Institutionen wie Kirchen, Bildungseinrichtungen und Medien haben, dem Rechtsextremismus entgegen zu arbeiten. Dazu gehöre vor allem die Wertevermittlung an die heranwachsende Generation, das Erinnern und Verteidigen der Würde jedes Menschen, so Staudacher. Er wünscht sich eine "gesellschaftliche Debatte, die geprägt ist durch die nüchterne Sicht auf die Wirklichkeit, die Aufgeregtheit und vorschnelle Zuweisung von Verantwortung vermeidet und Nachdenklichkeit zulässt". Die Veranstaltung am 15. November solle dazu Anstöße geben.
Anmeldung und Rückfragen an:
Hubertus Staudacher
Katholisches Forum im Land Thüringen
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99084 Erfurt
Tel. 03 61 - 65 72 37 5
Fax. 03 61 - 65 72 31 9
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