St. Nikolaus in Worbis feiert Altarweihe - Altarraum eine kühne Gestaltung aus Stein, Glas und Stahl

Worbis (BiP). Die Katholiken von St. Nikolaus feiern am kommenden Sonntag, 21. Oktober, um 9.30 Uhr die Weihe ihres neuen Altares durch Bischof Joachim Wanke. Endlich, darf man ergänzen, denn bereits Ende der 80er Jahre sollte der gesamte Altarraum neu gestaltet werden. Aus Sicherheitsgründen musste damals aber die Sanierung des baufälligen Kirchturmes vorgezogen werden. Erst 10 Jahre später begannen die Planungen für den Altarraum, der sich jetzt als eine kühne Gestaltung aus Stein, Glas und Stahl präsentiert. Der Entwurf stammt vom Erfurter Architekten Prof. Ludwig Rongen, der auch den mittelalterlichen Flügelaltar von 1475 einbezogen hat. Die Verbindung von Altem und Neuem ist nicht nur ein Hinweis auf die Baugeschichte der Kirche, sondern auch auf den christlichen Glauben, der unter den jeweiligen geschichtlichen Bedingungen gelebt sein will.

Im Mittelpunkt des Altarraumes steht der aus massivem Jurakalkstein gehauene Altar. Seine raue Oberfläche überdeckt eine zwei Zentimeter dicke Glasplatte. Die rechte Altarseite ist herausgebrochen. Aus ihr wurde der Ambo (Lesepult) gefertigt, an dem im Gottesdienst aus der Heiligen Schrift vorgelesen wird. Das Altar-Ambo-Ensemble erinnert daran, dass katholische Christen vom Wort Gottes und der Feier des eucharistischen Mahles leben. Die Tabernakelstele, der Aufbewahrungsort des eucharistischen Brotes, betont durch ein Ewiges Licht und Türen mit einer Rostpatina den Gegensatz von Leben und Vergänglichkeit. Dass nach christlichem Glauben Gott den Menschen Leben und nicht Tod schenkt, bezeugt auch der Ständer aus Cortenstahl für die Osterkerze. Er ist ebenfalls mit Rost überzogen, aber auf ihm steht die Osterkerze, das Zeichen für den Sieg Jesu Christi über den Tod.

Stichwort: "Altar(weihe)"
Der Altar ist der Ort, um den sich die christliche Gemeinde zur Feier der Eucharistie versammelt. Im Urchristentum benutzte man dazu einen hölzernen, beweglichen Tisch, über dessen Gestaltung Näheres nicht bekannt ist. Seit dem 4. Jahrhundert ist es üblich, den Altar aus Stein zu bilden, wobei die Tischform zunehmend von einem massiven Steinblock verdrängt wird, der über den Reliquien von Heiligen errichtet wird oder diese enthält. Im 20. Jahrhundert kommt die ursprüngliche Tischform wieder auf.
Die Weihe des Altares geschieht durch die erste Eucharistie, die der Ortsbischof auf dem neuen Altar feiert. Im Verlauf des Weihegottesdienstes besprengt der Bischof (ggf. nach der Beisetzung von Heiligenreliquien) den Altar mit Weihwasser und salbt ihn mit heiligem Öl; anschließend wird Weihrauch auf dem Altar verbrannt und das Weihegebet gesprochen. Der Altar wird dann mit einem weißen Tuch und Kerzen geschmückt und der Bischof feiert mit der Gemeinde die Eucharistie.

Stichwort "Hochaltar"