Die mittelalterlichen Glasmalereien im Hohen Chor des Erfurter Domes zählen zu den qualitätsvollsten Werken ihrer Gattung in Deutschland.
Der sich noch an ursprünglicher Stelle befindliche Bestand von ca. 1.000 mittelalterlichen Scheiben stellt ein kulturelles Erbe von europäischem Rang dar. Mehrere Faktoren, insbesondere die Verwendung stark korrosionsanfälliger Glassorten und schlechte Umweltbedingungen, haben die Kunstwerke zum Teil extrem geschädigt. Die Schwarzlotmalereien haben sich an vielen Stellen vom Glas gelöst, an anderen sind sie bereits verloren. Eine sogenannte Wettersteinschicht auf der Außenseite der Scheiben bewirkt eine Transparenzminderung, welche die Erkennbarkeit vieler Szenen stark erschwert oder unmöglich macht.
In den zurückliegenden Jahrzehnten hat der Schadensfortschritt solch besorgniserregende Ausmaße angenommen, dass in den 1970er und 1980er Jahren eine Notsicherung erfolgen musste.
Auf der Grundlage zahlreicher Voruntersuchungen, neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse und vorliegender Arbeitskonzepte gilt es, den Bestand in den nächsten Jahren schrittweise zu restaurieren und zu konservieren, um dieses Erbe auch künftigen Generationen zu erhalten.
Nachdem bisher durch eine Projekt der "Deutschen Bundesstiftung Umwelt" zwei gotische Fenster restauriert werden konnten, sollen nun die übrigen 11 Fenster durch Eigenfinanzierung bearbeitet werden. Zunächst wurde die Restaurierung des Josephsfensters (s V), das um 1370/80 geschaffen wurde, durch das Domkapitel beauftragt. Es wurde 2004 ausgebaut und soll in 2005 fertig restauriert sein. Bei diesem Fenster können 4 x 21 Felder unterschieden werden, die vom Leben des alttestamentlichen Joseph erzählen. Die Kosten für die Restaurierung setzen sich im Wesentlichen aus den Arbeitsleistungen der Glasrestauratoren und dem Restaurierungsmaterial zusammen. Das Domkapitel muss in jedem Jahr 13.900,- EUR u.a. für Restaurierungsmaterial, Glas, Blei, Kupfer, Edelstahl, Ein- und Abrüsten, Fotomaterial und naturwissenschaftliche Untersuchungen in seinem Etat einstellen. Da die Arbeiten an jedem Fenster ca. 2 Jahre dauern, ist damit ein Finanzaufwand von 27.800,- EUR pro Fenster nötig. In diesem Betrag sind die Personalkosten nicht enthalten.
Daraus ergibt sich ein Betrag von 27.800,- EUR pro Fenster, der vom Domkapitel aufzubringen ist. Da diese Mittel die eigenen Möglichkeiten überschreiten, wird hiermit zu einer Sponsorenaktion eingeladen:
Pro Scheibe sind ca. 340,- EUR nötig. Dieser Betrag kann von einem Sponsor oder mehreren Sponsoren (Mindestspende: 85,- EUR) bereitgestellt werden. Den Sponsoren wird das Motiv der gotischen Fenster-Scheibe auf einer CD-Rom oder auf einem Foto zur privaten Verwendung angeboten, z.B. zum Schmücken von Briefköpfen oder Visitenkarten. Da sich die Scheiben des derzeit zu restaurierenden Josephsfensters nicht zur Präsentation eignen, können Scheiben aus den beiden schon restaurierten Fenstern s VI (Tiefengrubenfenster von 1405) und s IV (Jakobsfenster nach 1370/80) angeboten werden. Es besteht auch die Möglichkeit, Motive aus dem Josephsfenster auszuwählen, die dann nach der Restaurierung zur Verfügung gestellt werden.
Alle Motive können anhand von vorhandenen Fotos ausgewählt werden, die im Dompfarramt vorliegen.
Interessenten melden sich bitte im Dompfarramt St. Marien (bitte hier anklicken!)
Für jede Spende kann eine Spendenquittung ausgestellt werden.