Erfurt (BiP). Ein entschiedenes Bekenntnis zur Arbeit freier Träger äußerten Sozialminister Frank-Michael Pietzsch und Kultusminister Michael Krapp bei einem Gespräch mit katholischen und christlichen Verbänden am Dienstag, 20. Juni, in der Bildungsstätte St. Martin. "Wir wollen sehen, dass die freien Träger nicht zwischen die Mühlsteine kommen", sagte Minister Pietzsch mit Blick auf die anstehenden Haushaltsberatungen in Thüringen. Im Sozialbereich sah der Minister für die Kindertagesstätten sogar einen zusätzlichen Investitionsbedarf.
Kultusminister Krapp sprach von den Schulen in freier Trägerschaft als einer Bereicherung der Schullandschaft. Die Vielfalt der Thüringer Schullandschaft müsse erhalten und entwickelt werden.
Das Gespräch zwischen den Ministern und den Verbänden fand auf Einladung von Ordinariatsrat Winfried Weinrich, Leiter des Katholischen Büros Erfurt, statt. Im Mittelpunkt standen die Grundzüge der Bildungs- und Sozialpolitik in der neuen Legislaturperiode. Weinrich verwies darauf, dass Entscheidungen in diesen Bereichen anstünden, die weit über die Legislaturperiode hinausreichten. Es komme darauf an, Thüringen nicht nur als guten Wirtschaftsstandort, sondern auch als Bildungs- und Sozialstandort zu erhalten und auszubauen.
Bei der Familienförderung und der Vermittlung sozialer Kompetenzen setzt Sozialminister Pietzsch auf die Zusammenarbeit von Kultus- und Sozialministerium, um Kräfte zu bündeln und die finanziellen Möglichkeiten optimal auszunutzen. Vertreter der Verbände schlugen vor, mit der Schulsozialarbeit landesweit neue Strukturen aufzubauen, um Eltern bei der Erziehung zu unterstützen und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Es sei nicht ausreichend, wenn die Schulsozialarbeit nur punktuell oder befristet durchgeführt werde. Minister Krapp wurde gebeten, die Finanzierungsmöglichkeiten der Schulsozialarbeit mit EU-Geldern zu überprüfen.
Außerdem wurde vorgeschlagen, den Schülerinnen und Schülern Praktika in sozialen Einrichtungen zu ermöglichen. "Wir brauchen nicht nur Computerfachleute", stellte Diözesan-Caritasdirektor Bruno Heller heraus. Die Entscheidung zu sozialem Engagement oder zu einem Sozialberuf falle noch am ehesten durch praktische Erfahrungen.
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