Segnungsgottesdienst am Valentinstag für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind

Erfurter Gottesdienstmodell in Deutschland und der Schweiz nachgeahmt

Erfurt (BiP). Werbeprofis hätten sicherlich einen anderen Namen gewählt als ausgerechnet "Ökumenischer Segnungsgottesdienst am Valentinstag für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind". Mit einem solchen Wortungetüm läßt sich nur schwer Werbung machen. Aber der Segnungsgottesdienst, der am Valentinstag (14.2., 20 Uhr) in der Lorenzkirche bereits zum dritten Mal stattfindet, hat Werbung kaum noch nötig. "Der Gottesdienst ist in Erfurt bekannt und akzeptiert", resumiert der katholische Dompfarrer Dr. Reinhard Hauke, der ihn entwickelt hat. Sein Gottesdienstmodell findet auch außerhalb Thüringens Anklang: In Delbrück (Westfalen) und im schweizerischen Luzern gab es schon im letzten Jahr Segnungsgottesdienste ? la Hauke. Gemeinden in anderen deutschen Städten folgen dieses Jahr. "Wahrscheinlich hab? ich eine ?Marktlücke? entdeckt", freut sich Hauke über das Interesse in Erfurt und anderenorts.


Rund 130 Erfurter nutzten in beiden Vorjahren das Angebot für verheiratete und unverheiratete, für christliche und nichtchristliche Paare. Für einen Wochentag und in einem weitgehend konfessionslosen Umfeld eine erstaunliche Teilnehmerzahl, zumal nichts Spektakuläres im Segnungsgottesdienst geschieht. Von einem Happening hat er jedenfalls nichts. Impulse für Liebe und Partnerschaft entwickeln der Dompfarrer und seine evangelische Kollegin Pastorin Bianka Piontek in einer Bildmeditation und einer Bibelauslegung. Einige Paare erzählen, wie sie ihre teils jahrzehntelange Partnerschaft mit Höhen und Tiefen leben und erleben. "Das beeindruckt besonders junge Leute, die erst am Anfang ihrer Beziehung stehen", hat Hauke beobachtet.


Der Höhepunkt des Ganzen ist die Möglichkeit, sich am Ende des Gottesdienstes persönlich segnen zu lassen. Darauf lassen sich auch Nichtchristen ein. "Jeder Mensch benötigt schließlich Zuspruch und Ermutigung", so Hauke. Die Menschen spürten, dass ihnen der Segen Gutes wolle, ist seine Erfahrung. "Wir breiten die Hände über das Paar aus, bitten um Gottes Beistand und Schutz für die Partnerschaft und segnen den Mann und die Frau." Segensworte und Segensgeste seien aus sich verständlich, großer Erklärungen bedürfe es nicht.


Ebenfalls nicht groß erklären muss Dompfarrer Hauke, warum der Segnungsgottesdienst am Valentinstag stattfindet. "Der Valentinstag gilt als Tag der Liebenden, an dem sie sich gegenseitig beschenken. Das ist doch ein optimaler Tag, sich an das gemeinsame Partnerschaftsversprechen zu erinnern und es zu erneuern", findet Hauke. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Segnungsgottesdienstes werden ihm zustimmen.



Ablauf des Ökumenischen Segnungsgottesdienstes für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind,

am Valentinstag, 14.2.2002, 20.00 Uhr,

in der St. Lorenzkirche




Mitwirkende:

Pastorin Bianka Piontek

Dompfarrer Dr. Reinhard Hauke

Ehepaare aus den evangelischen und katholischen Gemeinden der Stadt

Organist: Herr Martin Schwabenhaus

Instrumentalisten unter Leitung von Frau Schwarze-Nolte


Einzug der Pfarrer in den Altarraum; die übrigen Mitwirkenden sitzen in den ersten Reihen.



1) Einzug:

Dominico Scarlatti, "Tempo Di Ballo? für Violine, Klarinette und Cello


2) Liturgische Begrüßung und Statio (Pastorin Piontek):

Valentinstagtradition: Freundschaft und Liebe: Warum ist Partnerschaft für den Menschen wichtig? Welche Gestalt hat menschliche Partnerschaft?


3) Gebet (Pfr. Hauke)


4) Bild-Betrachtung (Pastorin Piontek):

Das Bild von Sieger Köder "Unter dem Apfelbaum habe ich dich geweckt (Hld 8)" wird projeziert, dazu: ruhige Musik

Danach wird ein Betrachtungstext gesprochen.


5) Lied:

Wo Menschen sich vergessen (Orgelbegleitung)


6) Zeugnisse von Partnern

Die Paare berichten kurz über ihre partnerschaftliche Situation und erklären, warum ihnen Partnerschaft wichtig ist.


7) Musikstück:

Georg Philipp Telemann, "Andante" aus der Triosonate für Oboe, Violine und Cello


8) Bibel-Auslegung (Pfr. Hauke):

Lesung: 1. Korintherbrief 13

Auslegung: Die Liebe Gottes ist in der konkreten Gestalt der Partnerschaft von Menschen erfahrbar. In 1 Kor 13 hören wir von der Bedeutung der Liebe für das Tun der Menschen.


9) Musikstück:

B. Marcello, "Adagio" aus dem Oboenkonzert (Oboe und Cello)


10) Fürbitten (Pfr. Hauke und Ehepaare)

Die Fürbitten sind von den Paaren formuliert worden


11) Musik


12) Aaron-Segen für alle (Piontek/Hauke)


13) Einladung zur persönlichen Segnung (Pastorin Piontek):

Die Liebe Gottes ist in der Bibel immer dort erkennbar, wo vom Segen Gottes die Rede ist. Wer die Liebe weitergeben soll, muss sie selbst erspürt haben. Darum sind jetzt alle Paare eingeladen, hier vorn durch die anwesenden Pfarrer (und Ehepaare) den Segen persönlich zu empfangen. Er soll eine Bitte an Gott um das Gelingen der Partnerschaft sein.

Bei der Segnung erhalten die Paare das Bild von Sieger Köder als Postkarte. Vielleicht schreiben Sie sich darauf einen Liebesbrief in Erinnerung an Ihre Liebe zueinander und in Erinnerung an diesen Segnungsgottesdienst.

Mit der Segnung endet der Gottesdienst.


14) Persönliche Segnung

Bei der Segnung ruhiges Orgelspiel oder andere Musik

link