Erfurt (BiP). Nach der PISA-Studie hat das Thema "Schule" Hochkonjunktur. In Thüringen diskutiert man neuerdings über "Schuljugendarbeit". So heißt ein Titel, der im Entwurf des Doppelhaushaltes 2003/2004 der Landesregierung angesetzt ist. Für den Vorsitzenden der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Katholische Jugendsozialarbeit Thüringen, Pater Franz-Ulrich Otto, wirft dieser Haushaltstitel Fragen auf. Handelt es sich bei "Schuljugendarbeit" um ein Betreuungsangebot, das womöglich in Konkurrenz zur Jugendarbeit freier Träger steht? Oder darf unter Schuljugendarbeit auch Schulsozialarbeit verstanden werden? Schulsozialarbeit konnte bisher an einigen Orten in Thüringen eingerichtet werden, aber der große Durchbruch, so Otto, scheiterte bisher an den finanziellen Mitteln. Für die Schülerberatung in Problemlagen, die Arbeit mit Schulverweigerern und berufsorientierende Maßnahmen seien darum nicht an jeder Thüringer Schule Sozialpädagogen vorhanden.
Antworten auf seine Fragen erhofft sich Franz-Ulrich Otto von einer öffentlichen Tagung der Landesarbeitsgemeinschaft zum Thema "Schuljugendarbeit und/oder Schulsozialarbeit. Das Verständnis von Schulsozialarbeit und deren Rolle in der momentanen Bildungsdebatte in Thüringen". Höhepunkt der Tagung am Dienstag, 17. Dezember, ist um 18.15 Uhr eine Podiumsdiskussion, die vom Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, Sergej Lochthofen, moderiert wird. Es diskutieren Dieter Althaus (CDU-Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag), Hans-Jürgen Döring (Bildungs- und kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion), Kjell Eberhard (Kultusministerium), Martina Reinhardt (Referatsleiterin Jugendpolitik im Sozialministerium), Dr. Detlef Klass (Landkreistag), Schulleiterin Ellen Backhaus (Regelschule 3 Leinefelde), Professor Dr. Wolfgang Bisler (Prorektor der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland in Osnabrück) sowie Pater Franz-Ulrich Otto, Vorsitzender der LAG Katholische Jugendsozialarbeit. Tagung und Podiumsdiskussion finden in der Bildungsstätte St. Martin am Fischersand statt. Interessenten sind herzlich willkommen.
Tagungsprogramm und Infos zur Kath. Jugendsozialarbeit
