Caritas startet Kampagne "Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft"
Pressemitteilung der Caritas:*
Berlin/Erfurt. Unter der Ü;berschrift "Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft" will die Caritas in Deutschland in diesem Jahr die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Menschen lenken, die am Rande der Gesellschaft leben.
Zum Kampagnen-Auftakt am 8. Januar in Berlin machte Caritas-Präsident Peter Neher vor Journalisten deutlich, dass sich in den vergangenen Jahren die Armut verfestigt habe. "Es ist zunehmend schwieriger geworden, sich selbst aus materieller Armut oder sozialer Isolation zu befreien." Die Caritas habe dabei Menschen im Blick, die durch Arbeitslosigkeit, eine Suchterkrankung, Ü;berschuldung oder psychische Probleme in materielle Not geraten seien und ein Leben am Existenzminimum führten.
Neher warnte davor, dass die Spaltung zwischen den Bürgern, die eine gesicherte Existenz hätten und denen, die "am Rande" leben, größer werde und sich verfestigen könne. Nötig seien unter anderem sozialpolitische Rahmenbedingungen, die dazu beitrügen, Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Dazu zählten ganz wesentlich Investitionen in Bildung und Qualifizierung, Ausbildung und Arbeitsplätze für gering Qualifizierte.
"Wenn über sieben Millionen Menschen im Grundsicherungssystem des Arbeitslosengeldes II sind, dann ist die Frage des Existenzminimums eine Frage höchster Relevanz", so Neher. Doch Gesetze allein reichten nicht aus, um Armut, Ausgrenzung und Isolation zu bekämpfen. Gefordert seien auch die Aufmerksamkeit jedes Einzelnen für die Situation des Anderen und ein sensibler Blick im Umgang miteinander. Zu einem respektvollen Umgang miteinander fordere die Caritas-Kampagne auf.
"Die Caritas in Thüringen wird die Situation von Menschen am Rande im Jahr 2009 in vielfältigen Zusammenhängen thematisieren", unterstrich Caritasdirektor Bruno Heller in Erfurt. So werde zum Beispiel ein "Roter Teppich" bei Veranstaltungen und vor Sozialeinrichtungen ausgerollt. Auf diesem soll Prominenten und Passanten Fragen zu Respekt und Würde gestellt werden, so Heller weiter. "Des weiteren wollen wir Kontakte ermöglichen, Lebensschicksale erzählen und Vorurteile abbauen", skizziert der Caritaschef die Palette der Aktivitäten.
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Mehr Informationen: www.soziale-manieren.de