Erfurt (BiP). Ravenna begeht 2006 als Jahr des heiligen Severus, der dort im 4. Jahrhundert Bischof war. Und weil auf dem Erfurter Domberg nicht nur eine Kirche nach dem Heiligen benannt ist, sondern in St. Severi auch ein Sarkophag mit seinen Reliquien steht, wirbt die Stiftung "Ravenna Antica" am 1. Februar in der Thüringer Landeshauptstadt für das Gedenkjahr. Der 1. Februar gilt als der Todestag von Bischof Severus.
Die fünfköpfige Delegation aus Ravenna unter Leitung von Elsa Signorina, der Präsidentin der Stiftung, lässt es sich natürlich nicht nehmen, der Severikirche einen Besuch abzustatten. Begrüßen wird sie der vormalige Severi-Pfarrer Franz-Josef Wokittel, dem es während seiner 35 Jahre auf dem Domberg nur einmal vergönnt war, die Wirkungsstätte des Pfarrpatrons zu besuchen. 1981 erhielt Pfarrer Wokittel nach einem dreijährigen Genehmigungsverfahren durch die DDR-Behörden die Erlaubnis, mit Bischof Joachim Wanke nach Ravenna zu reisen. Der Besuch verdankte sich einer Einladung des damaligen Erzbischofes Ersilio Tonini, der seinerseits 1978 zur 700-Jahr-Feier von St. Severi von Ravenna nach Erfurt gekommen war.
Als Gastgeschenk überreichten Wanke und Wokittel bei ihrer Ankunft in Italien eine Reliquie des Severus, dessen sterbliche Ü;berreste neben Erfurt in Paderborn und Mainz ruhen. So schließt sich gewissermaßen ein Kreis, wenn Pfarrer Wokittel den Ravenesen auf dem Domberg den Sarkophag des Severus zeigt und Bischof Wanke die Delegation anschließend im Bischofshaus empfängt.