Priesterweihe für Michael Messer im Erfurter Dom

Weihekandidat absolvierte das Diakonatspraktikum in Meiningen


Wird zum Priester geweiht:
Michael Messer
Erst nach der Weiheliturgie erfährt der Neupriester, an welchem Ort er als Kaplan wirken wird...

Erfurt (BiP). Michael Messer aus Schwerin wird am Samstag, 3. Juni von Bischof Joachim Wanke durch Handauflegung und Weihegebet zum Priester für das Bistum Erfurt geweiht. Die Weiheliturgie beginnt um 9.30 Uhr im Erfurter Marien-Dom.


Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgen Domorganist Silvius von Kessel, der Kirchenchor Dingelstädt unter Leitung von Christine Kremer sowie die Solistinnen Barbara Cermann, Querflöte, und Anna Grunwald, Orgel. Die Scholadienste übernehmen Theologen des Regional-Priesterseminares Erfurt.


Nach der Weiheliturgie erfährt der Neupriester, an welchem Ort er als Kaplan wirken wird. Der Weihetag schließt um 14 Uhr mit einer Dankandacht im Dom.


Michael Messer wurde am 18. Juni 1968 in Schwerin geboren und erlebte eine katholische Erziehung in einem atheistisch geprägten Umfeld. In seiner Heimatgemeinde engagierte er sich in der Kinder- und Jugendarbeit. Nach dem Abitur studierte Messer Volkswirtschaftslehre in Halle an der Saale und arbeitete ab 1993 als Volkswirt in verschiedenen Unternehmen. 1998 nahm er als Priesteramtskandidat das Theologiestudium in Erfurt auf und studierte auch ein Jahr in Innsbruck. Im September 2005 weihte ihn Bischof Wanke zum Diakon. Sein Diakonatspraktikum absolvierte Michael Messer in Meiningen.


"Mut Machen, Gott zu erfahren": Porträt von Michael Messer (zur Diakonatsweihe verfasst)



Stichwort "Priesterweihe"


Nach römisch-katholischem Kirchenrecht kann nur ein getaufter und gefirmter Mann zum Priester geweiht werden. Er muss unverheiratet sein und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Zölibatsversprechen legt der Kandidat bereits vor der Weihe ab.


Zwischen dem Eintritt in das Theologiestudium und dem Zeitpunkt der Priesterweihe liegen rund sieben Jahre. In dieser Zeit absolviert der Bewerber ein fünfjähriges Studium der Philosophie und Theologie sowie Praktika in Gemeinden und sozialen Einrichtungen. Die Priesteramtskandidaten der ostdeutschen Diözesen studieren in der Regel in Erfurt und leben im dortigen Priesterseminar, wo sie auch eine geistliche Prägung erhalten. Darüber hinaus ist es üblich, dass die Studenten zwei Semester außerhalb des Kollegs leben. Meist wechseln sie dabei die Stadt und die Universität.


Nach dem Studium geht der Priesterweihe die Weihe zum Diakon voraus, ein eigenständiges Dienstamt, das es schon im Urchristentum gab. Im Laufe der westlichen Kirchengeschichte entwickelte es sich zur Vorstufe des Priestertums. Die Aufgaben des Diakon liegen im gottesdienstlichen und caritativen Bereich. Seit dem II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) ist die Eigenständigkeit des Diakonates wieder hergestellt. So können sich heute auch (verheiratete) Männer zum Diakon weihen lassen, ohne Priester werden zu wollen.


Die Priesterweihe erfolgt durch die Handauflegung und das Weihegebet des Bischofs. In seinem Gebet ruft der Bischof die Kraft Gottes auf den Weihekandidaten herab. Nach dem Bischof legen auch die anwesenden Priester des Bistums dem Kandidaten die Hände auf - als Zeichen der Aufnahme in die Gemeinschaft der Priester. Der Handauflegung und dem Gebet geht eine Befragung voraus, bei der der Weihekandidat seine der Bereitschaft zum Dienst öffentlich erklärt und dem Bischof und seinen Nachfolgern den Gehorsam verspricht. Da die Priesterweihe nach katholischen Glauben ein Sakrament ist, also ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit Gott, kann sie vom Menschen nicht rückgängig gemacht werden.



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