Erfurt (BiP). Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) startet ihre bundesweite Jahresaktion 2003 am kommenden Wochenende in Erfurt. Die Ortswahl ist kein Zufall, denn unter dem Motto "Grenzenlos 1" thematisieren die Pfadfinder die deutsche Einheit und wagen mit ihrer Aktion einen Brückenschlag zwischen Ost und West. Rund 300 Pfadfinder aus ganz Deutschland nehmen am Beginn der Aktion teil, die bei Jugendlichen in den neuen Bundesländern Interesse für das Pfadfindertum wecken will. Innerhalb ihrer "Grenzenlos 1"-Aktion sind die DPSG-Pfadfinder wieder vom 18. bis 23. Juli in Thüringen: Jena, Erfurt, Ilmenau, Mühlhausen, Leinefelde und Nordhausen sind Stationen einer 2.400 Kilometer langen Tour, auf der die Pfadfinder in 80 Tagen Deutschland entdecken.
"Grenzenlos 1" beginnt am Samstag, 29. März, um 14 Uhr mit einem Anspiel auf der Severiwiese des Domberges, bei dem die Ehrengäste eintreffen und die Jahresaktion vorgestellt wird. Für die jüngeren Pfadfinder zwischen 7 und 13 Jahren gibt es ab 14.30 Uhr eine Stadtrallye durch Erfurt, die Älteren treffen sich mit der Eisschnellläuferin Sabine Völker in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle oder besuchen den Landtag, die Staatskanzlei und das Augustinerkloster. Im Kaisersaal findet ein Treffen mit Oberbürgermeister Manfred Ruge statt.
Ab 18 Uhr laden die Pfadfinder auf eine "Straße der Erfahrung" in den Kreuzgang des Erfurter Domes ein. Dort gibt es Gelegenheit zum Gespräch über die deutsche Einheit und Angebote zum kreativen Gestalten. Unter anderem malen die Teilnehmer Deutschlandbilder, die am Tag der deutschen Einheit in Berlin vorgestellt werden.
Um 20.30 findet im Kreuzgang eine Lichterfeier statt, bei der Kerzen von außen nach innen weitergereicht werden und der Kreuzgang langsam im Licht erstahlt. Das Licht ist für die Pfadfinder ein Hoffnungszeichen, dass sich der Frieden zunehmend in der Welt verbreitet.
Am folgenden Sonntag, 30. März, feiert Bischof Joachim Wanke im 10 Uhr mit den Pfadfindern, die am Samstag noch nicht abreisen mussten, den Sonntagsgottesdienst im Erfurter Dom.
Stichwort: "Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg"
Die deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) wurde 1929 als katholischer Pfadfinderverband in Deutschland gegründet und ist heute mit seinen rund 100.000 Mitgliedern in 25 Diözesen ein eigenständiger Verband im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Die DPSG-Diözesanverbände gliedern sich in Stämme, diese wiederum in verschiedene gemeinsame Altersgruppen von Jungen und Mädchen: Wölflinge (7-10 Jahre), Jungpfadfinder (10-13), Pfadfinder (13-16) und Rover (16-20). Die Gruppenleiter/innen (ab 19 Jahren), die einen Leitungskurs durchlaufen haben, bilden eine Leiterrunde und verstehen sich als Begleiter der Gruppen und Anwälte für Kinder und Jugendliche.
Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes möchte die DPSG junge Menschen unterstützen, das eigene Leben zu entdecken und bewusst in die Hand zu nehmen. Grundlinien der DPSG sind:
- Leben in Hoffnung
- Leben in Freiheit
- Leben in Wahrheit - und
- Leben in tätiger Solidarität
Handeln aus dem Glauben heißt für die Pfadfinder: Soziales Engagement, Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, Engagement für die Kirche und politische Mitverantwortung.
Jährlich wird eine Jahresaktion durchgeführt, mit der auf die Lage von Kindern und Jugendlichen in anderen Ländern aufmerksam gemacht und die Pfadfinderarbeit dort unterstützt wird.
Im Bistum Erfurt gibt es seit 1993 einen DPSG-Diözesanverband mit rund 250 Mitgliedern, die in 5 Stämmen im Eichsfeld und jeweils einem in Weimar und Meiningen organisiert sind.