Erfurt/Heiligenstadt (BiP). Mit dem Palmsonntag beginnt am kommenden Wochenende die Karwoche, die letzte Woche der Fastenzeit. Seinen Namen erhielt der Palmsonntag von dem altkirchlichen Brauch, an diesem Tag Palmzweige zum Gottesdienst mitzubringen. Die Zweige erinnern an den Einzug Jesu in Jerusalem vor seinem Tod am Kreuz. In der Bibel heißt es, dass die Menschen Jesus damals zujubelten und ihm grüne Zweige auf den Weg streuten.
Zum Gedächtnis an den Einzug Jesu in Jerusalem werden am Palmsonntag in den Gemeinden des Bistums grüne Zweige vor der Kirche gesegnet; die Gemeinde zieht dann mit den Zweigen in der Hand zur Messfeier in die Kirche. Diese "Palmprozessionen" verstehen sich als ein öffentliches Bekenntnis der Gläubigen zu Jesus Christus. In der Messe wird die Leidensgeschichte nach dem Lukasevangelium mit verteilten Rollen vorgelesen. Sie berichtet vom letzten Abendmahl, von der Gefangennahme und Verurteilung Jesu, von seiner Kreuzigung und dem Begräbnis in einem Felsengrab.
Im Erfurter Dom versammeln sich die Gläubigen mit Bischof Joachim Wanke um 9:30 Uhr zur Palmsegnung im Kreuzgang. Anschließend zieht die Gemeinde mit den gesegneten Zweigen zur Messfeier in den Dom.
Die traditionelle Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt, bei der lebensgroße Figurenbilder der Leidensgeschichte durch die Straßen getragen werden, beginnt um 14 Uhr in der Lindenallee. Dort endet auch gegen 15:30 Uhr die Prozession mit einer Schlussandacht.
Stichwort "Karwoche"