Was die Religionen über das rechte Leben lehren, ist in einem neuen Sammelband nachzulesen...
Pressemitteilung der Universität Erfurt:*
Der Lehre der Religionen über das rechte Leben ist ein gerade erschienener Sammelband des Interdisziplinären Forums Religion an der Universität Erfurt (IFR) gewidmet.
Programmatische Äußerungen wie praktische Anleitungen vor allem aus Judentum, Christentum und Islam, aber auch aus antiken polytheistischen Religionen stehen im Mittelpunkt der mehr als ein Dutzend Beiträge. Die meisten der Verfasserinnen und Verfasser lehren an der Universität Erfurt.
Menschliches Zusammenleben wie Leben des Individuums müssen gestaltet werden. Die Frage "Wie" durchzieht die Geschichte. Diskussionen um Werte, die immer neue Suche nach Grundlagen gesellschaftlichen Lebens wie die Frage nach Maßstäben individuellen Handelns belegen das. Welche Rolle kommt dabei den Religionen zu?
Die Aufsätze des Sammelbandes, hervorgegangen aus einer Erfurter Ringvorlesung im Wintersemester 2004/05, vermeiden schnelle Antworten. Das verdeutlichen bereits die Herausgeber Christoph Bultmann (Evangelische Theologie), Jamal Malik (Religionswissenschaft) und Claus-Peter März (Katholische Theologie), die die vielschichtige Rolle von Religionen in diesen Prozessen so beschreiben: "Einerseits sind sie Träger von tief in der Menschheitsgeschichte verwurzelten ethischen Traditionen, die über Jahrhunderte hinweg für ganze Völker und Bevölkerungsgruppen prägend gewesen sind. Andererseits stellt sich für viele Beobachter die Frage, ob Religionen wegen des durch ihre Vertreter postulierten Ausschließlichkeitsanspruchs Vermittlungen erschweren und das Konfliktpotential vergrößern könnten."
Der Sammelband deckt ein breites Themenfeld ab: Vorstellungen Jugendlicher über das rechte Leben, Maßstäbe für das Zusammenleben nach alt- und neutestamentlicher Reformtheologie und die Goldene Regel kommen zur Sprache. Anregend sind Ausführungen zur Weisheitstheologie in ethischen Weisungen des neutestamentlichen Jakobus-Briefes oder über die Anstandslehre in Predigten und Katechesen der Barockzeit.
Eine breite Leserschaft wünscht man den Artikeln über Normen des Zusammenlebens im Islam, insbesondere mit Blick auf die Koexistenz von Muslimen und Nichtmuslimen und angesichts des zeitgenössischen Wettstreits der Werte. Kleine Studien über Orthodoxie und Orthopraxie bis hin zum Verhältnis von Gottesdienst und Ethik runden den Band ab. "Mahnung und Warnung" ist das Paperback überschrieben, das einen guten Einblick in die Arbeit des IFR gibt.
Dass in den *Vorlesungen des Interdisziplinären Forums Religion der Universität Erfurt" in kurzer Zeit bereits ein dritter Band vorliegt, zeigt, dass sich die Erfurter Forschungsaktivitäten zu Religion und Theologie auf einem guten Weg befinden.
Christoph Bultmann, Claus-Peter März, Jamal Malik (Hg.), Mahnung und Warnung. Die Lehre der Religionen über das rechte Leben. Münster: Aschendorff 2006 (Vorlesungen des Interdisziplinären Forums Religion der Universität Erfurt 3). 14,80 Euro - ISBN 3-402-00400-3
*Die Verantworung für den Inhalt der Pressemitteilung liegt beim oben angeführten Absender
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