Jugendliche sind für Wahlen ab 16 und gegen die Ausbildungsplatzabgabe

Jugendliche Delegierte der Verbände und Dekanate trafen sich beim BDKJ-Jugendforum



Pressemitteilung des BDKJ-Diözesanverbandes Erfurt:*


Heiligenstadt (BDKJ/weidler). Die Abstimmung gemeinsamer politischer Positionen zu Themenfeldern wie Bildung, Familie, Arbeitsmarkt und Ehrenamtsförderung sowie die Wahl eines neuen Vorstandes standen im Mittelpunkt des diesjährigen Jugendforums im Bistum Erfurt. Dazu kamen etwa vierzig Jugendliche als Delegierte ihrer Jugendverbände und Dekanatshelferrunden vom 26. bis 28. März ins Heiligenstädter Marcel-Callo-Haus. Diese Veranstaltung ist gleichzeitig die Jahresversammlung des Diözesanverbandes Erfurt im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Als Gast konnte BDKJ-Bundespräses Andreas Mauritz begrüßt werden.


Eine bessere Vernetzung von schulischer und außerschulischer Bildung, weiterhin eine ganzheitliche Allgemeinbildung, gerechte Bildungschancen für alle und ein gemeinsames Lernen bis einschließlich zur 6. Klasse - das sind die wichtigsten bildungspolitischen Forderungen der Jugendlichen. Diese sind Bestandteil eines Positionspapiers, welches auf der Versammlung diskutiert und einstimmig beschlossen wurde. Die Delegierten wollen es in ihren Verbands- oder Dekanatsjugendgruppen als Gradmesser nehmen, um im Vorfeld der Thüringer Landtagswahl die Programme der Parteien zu prüfen und darüber mit Kandidaten ins Gespräch zu kommen.


Da sich der Landtagswahlkampf vermutlich sehr stark mit der Familienpolitik beschäftigen wird, stand auch diese auf der Tagesordnung. Als Forderungen wurden hier formuliert, dass Kinder nicht länger als Armutsrisiko, sondern als Bereicherung des Lebens zu betrachten seien, Erwerbs- und Erziehungsarbeit besser zu vereinbaren sein müssten und ein familienfreundliches Umfeld als Standortvorteil für Unternehmen gelten sollte. Außerdem sprachen sich die Jugendlichen für die Einführung eines Familienwahlrechtes aus, bei dem Eltern für ihre Kinder eine zusätzliche Stimme erhalten, Jugendliche ab 16 Jahren aber selbst zur Wahl gehen dürfen.


Damit junge Menschen in Thüringen eine Familie gründen können, ist es wichtig, dass sie nicht schon vorher abgewandert sind, weil sie hier keine beruflichen Chancen haben. Ü;ber diese Problematik hatten eine Reihe der anwesenden Jugendlichen bereits Anfang März mit Landespolitikern im Thüringer Landtag diskutiert. Die Vertreter der Dekanatsjugend Arnstadt brachten einige Forderungen, die sich im Zusammenhang mit diesem Gesprächsabend ergeben hatten, mit zu dieser Versammlung. Diese wurden in die Vorlage des Vorstandes noch mit aufgenommen. So müsse die Ansiedlung von Unternehmen, die junge Menschen ausbilden, in Thüringen noch stärker gefördert werden. Die Bereitstellung eines 112,5 %igen Lehrstellenangebotes und der Ausbau der betrieblichen Ausbildung im dualen System sei stärker anzustreben. Abgelehnt wurde aber generell die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe. Insbesondere behinderte oder sonst benachteiligte Jugendliche seien gezielter zu fördern, damit auch sie eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten.


Mit großem Beifall von den Versammelten verabschiedet wurden Beate Kuhn, die bisherige Vorsitzende, und Präses Carsten Kämpf, die beide nicht wieder für den BDKJ-Diözesanvorstand kandierten. Dieser ist nach der Neuwahl zukünftig zahlenmäßig stärker und insgesamt jünger. Gewählt wurden Philipp Förter (21, Rudolstadt) als Vorsitzender, Jugendpfarrer Marcellus Klaus (30, Heiligenstadt) als Präses sowie Jörgen Mähr (26, Erfurt), Johannes Mlejnek (18, Erfurt), Julian König (18, Kirchworbis), Sarah Jermutus (16, Rudolstadt) und Sebastian Ulbrich (20, Suhl) als Beisitzer.


Natürlich gab es an diesem Wochenende auch wieder die Gelegenheit, dass die Vertreter der einzelnen Mitgliedsverbände sich besser kennen lernten, gemeinsame Projekte verabredeten, über ihre eigene Tätigkeit berichteten, Informationen austauschten und zusammen eine Menge Spaß hatten. Abschluss und Höhepunkt war der Sonntagsgottesdienst, den "drei Präsides" konzelebrierten und der vom Chor des Jugendclubs Deuna musikalisch gestaltet wurde.


*Robert Weidler



Die Verantworung für den Inhalt der Pressemitteilung liegt beim oben angeführten Absender






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